75 Prozent der britischen Kinder unter 13 Jahren konsumieren regelmäßig sexuelle beziehungsweise pornografische sowie gewaltverherrlichende Inhalte. [...]
Zu diesem Ergebnis kam eine Untersuchung, die von einer NSPCC-Kampagne ins Leben gerufen und von den auf Mumsnet vertretenen Müttern durchgeführt wurde. In der Studie sollten Mütter freiwillig die Websites abrufen und bewerten, die sie auch bei ihren Kindern gesehen hatten oder die allgemein als beliebt unter Heranwachsenden gelten. Über 500 Eltern besuchten daraufhin 48 Seiten, die sie allesamt als zu unsicher einstuften. Schon beim Registrierungsprozess sei es für Kinder unter 13 zu einfach gewesen, sich dennoch anzumelden.
Knapp die Hälfte der Websites war aus Sicht der Eltern in puncto Datenschutz ungenügend gesichert. Ebenso war die Möglichkeit, Auffälligkeiten umgehend an die Administration zu senden, gering. „Ich habe sogar einen Fake-Account auf Facebook eingerichtet und schnell Freundesanfragen von völlig fremden Menschen bekommen“, sagt eine Mutter nach der Untersuchung. Auch auf den Mobiltelefonen von Kindern wird oft schon brisantes Fotomaterial gefunden. An den Schulen erweist sich ein Durchgreifen jedoch als schwierig.
„Ich betrachte es als problematisch, wenn Lehrenden aktiv Zugriff auf die Handys ihrer Schüler gewährt würde. Wählten bestimmte Lehrende häufig die Vorgangsweise der Durchsicht, so könnte es rasch passieren, dass diese Lehrkräfte in Folge als ‚Pädophile‘ dargestellt würden. Und sollte es dann überhaupt noch Lehrende geben, die tatsächlich diese Neigungen verspüren, so ist es dann natürlich umso problematischer“, erklärt Barbara Buchegger vom Institut für angewandte Telekommunikation gegenüber dem Nachrichtenportal pressetext.
Seiten, die ausschließlich an ein junges Publikum gerichtet sind, wurden jedoch überwiegend positiv bewertet. Darunter fallen zum Beispiel Club Penguin und Bearville. Insgesamt wird von den Eltern jedoch kritisiert, dass das Mindestalter für Registrierungen beinahe überall zu niedrig liegt. Um Eltern weiterhin zu helfen, sich durch das Minenfeld der unzähligen sozialen Netzwerke und Webseiten zu navigieren, wurde eine „Share Aware“-Kampagne ins Leben gerufen. (pte)
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