Im Rahmen seines strategischen Reviews überlegt der Datenspeicherkonzern EMC mittlerweile auch, ob er sich nicht von seiner schneller wachsenden Tochter VMware kaufen lässt. [...]
Das berichtet das gewöhnlich gut informierte Blog „Re/code“ unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Daneben habe der Verwaltungsrat aber auch eine mögliche Übernahme durch Hewlett-Packard (HP) oder Cisco sowie weitere Zukäufe für die „EMC-Föderation“ oder auch den Verkauf von Teilen des Firmenverbunds geprüft. Gleichzeitig wachse der Druck auf CEO Joseph „Joe“ Tucci, mittlerweile 68 Jahre alt, den Konzern auf eine solide Grundlage zu stellen, bevor er einen Nachfolger benenne und abtrete.
„Re/code“ hatte erst Anfang der Woche geschrieben, EMC könnte – als Teil eines eher konventionellen Deals – auch den restlichen Anteil an VMware kaufen, der ihm bislang noch nicht gehört. Die Aktie von VMware stieg daraufhin gleich mal um drei Prozent; EMC besitzt aktuell 80 Prozent der Virtualisierungstochter.
Hinter dem umgekehrten Deal, einem „Downstream Merger“ mit effektiv der Übernahme von EMC durch VMware, stünde dem Vernehmen nach auch der von Milliardär Paul Singer kontrollierte aktivistische Fonds Elliott Management, der bereits zwei Sitze im EMC-Verwaltungsrat gekapert hat und gut zwei Prozent der EMC-Aktien hält.
Elliott Management hatte in der Vergangenheit gefordert, EMCs soll seine VMware-Beteiliung abstoßen. Das Investment unterbewerte die Mutter und habe dazu geführt, dass beide Firmen miteinander im Wettbewerb stünden, argumentierte Singer dabei. Tucci sprach sich bis dato immer strikt gegen einen Verkauf des VMware-Anteils aus.
*Thomas Cloer ist verantwortlich für die Nachrichten auf computerwoche.de.
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