Emotet: Makro-Abschaltung zeigt Wirkung

Der Trojaner Emotet befindet sich auf dem Rückzug. Dies zeigt die aktuelle Malware-Topten von Check Point. Grund ist offenbar Microsofts Entscheidung, Makros in Office-Programmen standardmäßig zu blockieren. [...]

Foto: pixabay.com

Nachdem der Trojaner Emotet immer wieder die «Most Wanted Malware»-Liste von Check Point Software Technologies angeführt hat – so im März mit 10 und im Februar gar mit 18 Prozent Verbreitungsrate –, befindet sich das Schadprogramm zumindest in der Schweiz auf dem Rückzug. Im April 2022 kommt der Trojaner dort mit einer Rate von 1,5 Prozent «nur» noch auf Platz drei, den er sich mit dem Infostealer Formbook teilt.

Weltweit steht Emotet zwar noch an der Spitze. Aber auch global ist der Verbreitungsgrad von 10 Prozent im März auf 6 Prozent im April zurückgegangen.

Mit seiner Schadsoftware-«Hitparade» ermittelt der Cybersecurity-Spezialist jeden Monat die Malware-Typen, die das Forscherteam von Check Point auf Unternehmensrechnern der Schweiz und weltweit am häufigsten gefunden und ausgefiltert hat.

Makro-Blockierung wirkt

Ein Grund für die bedeutend geringere Verbreitung von Emotet ist gemäß den Security-Forschern von Check Point in der Tatsache zu sehen, dass Microsoft seit April 2022 bei den Office-Programmen VBA-Makros (Visual Basic for Applications), die mit Dateien aus dem Internet heruntergeladen werden, standardmäßig blockieren lässt.

Allerdings kann Check Point keine Entwarnung geben. Denn die Cyberkriminellen haben offenbar eine neue Methode entdeckt, um Emotet zu verbreiten. So werden neuerdings Phishing-E-Mails verschickt, die eine OneDrive-URL enthalten. Hinter der URL befinden sich ZIP-Dateien, die Microsoft-Excel-Add-in-Dateien (XLL) mit einem ähnlichen Namen wie die Betreffzeile der E-Mail enthalten. Werden diese XLL-Dateien geöffnet und ausgeführt, infiziert Emotet den Windows-PC mit Malware. Darüber hinaus werden oft auch Informationen gestohlen oder Hintertüren für den Einsatz anderer Malware erstellt.

RangMalware-FamilieArt der SchadsoftwareGlobale Verbreitung
1AgentTeslaRemote-Access-Trojaner2.45%
2MiraiIoT-Malware1.29%
3EmotetTrojaner6.43%
3FormbookInfostealer3.42%
5QbotBanken-Trojaner0.90%
6TofseeTrojaner mit Nachladefunktion0.97%
7SeraphDownloader0.46%
8CrackonoshKryptominer0.73%
8RemcosRemote-Access-Trojaner1.08%
8BLINDINGCANRemote-Access-Trojaner0.48%

*Jens Stark ist Autor bei COM!professional.


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