EMPSA: Mobiles Bezahlen nach europäischen Regeln

Europas führende mobile Zahlungssysteme Bluecode (Österreich, Deutschland), Twint (Schweiz), Swish (Schweden), Vipps (Norwegen), MobilePay (Finnland, Dänemark), Bancontact Payconiq (Belgien) und Sibs/MB Way (Portugal) haben sich zur European Mobile Payment Systems Association (EMPSA) mit Sitz in Zürich vereinigt. Durch diese europäische Initiative soll die Akzeptanz von Mobile Payment in Europa deutlich erhöht werden. [...]

Christian Pirkner, CEO Bluecode
Christian Pirkner, CEO Bluecode (C) BlueCode International AG / Tanzer

Was die Europäische Zentralbank EZB und die Deutsche Bundesbank in den letzten Monaten wiederholt vehement gefordert hatten, wird Realität: ein eigenes, nach europäischen Standards entwickeltes und europaweit gültiges System für mobiles Bezahlen als Gegengewicht zu außereuropäischen Systemen, die immer stärker in den Zahlungsverkehr Europas eindringen. Durch die Bündelung der Kräfte von sieben führenden Mobile-Payment-Anbietern in der neuen Vereinigung European Mobile Payment Systems Association (EMPSA) mit Sitz in Zürich (Schweiz) soll für Endkunden die Verfügbarkeit von mobilem Bezahlen im internationalen Zahlungsverkehr erhöht werden. Durch EMPSA wird zu Beginn ein Netzwerk aus neun Ländern mit insgesamt rund 25 Millionen Mobile-Payment-Nutzern, rund einer Million Akzeptanzstellen in Handel, Gastronomie und Hotellerie sowie mehr als 350 angeschlossenen Banken entstehen. EMPSA deckt zum Start die gesamte DACH-Region (Bluecode, Twint), den nordeuropäisch-skandinavischen Raum (Swish, Vipps, MobilePay) sowie Belgien (Bancontact Payconiq) und Portugal (Sibs/MB Way) ab. Es wird erwartet, dass in den nächsten Monaten weitere Länder und mobile Zahlungssysteme der Vereinigung beitreten werden und das Netzwerk laufend wächst.

Gruppenfoto der Gründungsmitglieder der EMPSA. (c) EMPSA

Schlüsselinitiative für Mobile Payment im europäischen Zahlungsraum

„EMPSA ist die Schlüsselinitiative, um eigene Standards und einen wettbewerbsfähigen, interoperablen Rahmen für Europa zu schaffen und verlorengegangenes Terrain im europäischen Zahlungsraum zurückzugewinnen“, betont Christian Pirkner, CEO der Blue Code International AG. Bluecode leiste mit seiner Expertise und Technologie einen wesentlichen Beitrag, um rasch eine grenzübergreifende Interoperabilität mobiler Zahlungen herzustellen, damit das Kundenerlebnis sowie Daten– und Geldflüsse im Sinne der Endkunden in den Händen europäischer Banken und Händler blieben, so der Bluecode-CEO. Sobald die Bezahlverfahren der Anbieter kompatibel sind, können User ihre bevorzugte, lokale Mobile-Payment-Lösung auch im Ausland an den Akzeptanzstellen der anderen EMPSA-Teilnehmer nutzen. Bluecode-Usern, beispielsweise, ist es dann möglich, neben den Kernmärkten Österreich und Deutschland auch in den Märkten der anderen Anbieter bei deren Akzeptanzpartnern bargeldlos per Smartphone einzukaufen.

Die gegenwärtige Länderabdeckung der EMPSA. Weitere Länder sollen folgen. (c) EMPSA

Entwicklung eines Standards

Die sieben EMPSA-Gründungsmitglieder verwenden allesamt optische Bezahlverfahren, die mittels Scan eines Barcodes oder QR-Codes am Smartphone (iOS und Android) funktionieren. Die gemeinsame Systeminteroperabilität dieser Verfahren rasch herzustellen, ist zentrales Thema der bereits eingesetzten, ersten Arbeitsgruppe, die von Bluecode und Vipps geleitet wird. Als unabhängiges und einziges Gründungsmitglied ohne Bankeneigentümer wird Bluecode zusammen mit den anderen EMPSA-Mitgliedern einen gemeinsamen Standard etablieren. „Unser Ansatz funktioniert anhand einer Direktanbindung an das Girokonto des Zahlers, ohne dazwischengeschaltete, US-basierte Debit- oder Kreditkartensysteme. Optische Verfahren laufen auch am iPhone, da der von Apple für Fremdsysteme blockierte NFC-Chip nicht benötigt wird. Zudem kann das mobile Bezahlen auch mit zahlreichen, für Händler und Endkunden attraktiven Mehrwertservices wie digitalen Kundenkarten und Bonusprogrammen verbunden werden, wie die weltweit erfolgreichsten Bezahl-Apps von Alipay, WeChat und Starbucks vorzeigen“, erklärt Pirkner. Ziel ist, dass Endkunden – egal von welchem Zahlungsanbieter – in den beteiligten Ländern bei allen Akzeptanzstellen nach europäischen Datenschutzregeln mobil bezahlen können. Nach dem Scan des Codes an der Registrierkasse des Händlers wird der Einkaufsbetrag einfach vom Girokonto der Hausbank des Zahlers abgebucht.

Weitere Informationen zur EMPSA unter www.empsa.org.


Mehr Artikel

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Maximilian Schirmer (rechts) übergibt zu Jahresende die Geschäftsführung von tarife.at an Michael Kreil. (c) tarife.at
News

tarife.at ab 2026 mit neuer Geschäftsführung

Beim österreichischen Vergleichsportal tarife.at kommt es mit Jahresbeginn zu einem planmäßigen Führungswechsel. Michael Kreil übernimmt mit 1. Jänner 2026 die Geschäftsführung. Maximilian Schirmer, der das Unternehmen gegründet hat, scheidet per 14. April 2026 aus der Gesellschaft aus. […]

News

Warum Unternehmen ihren Technologie-Stack und ihre Datenarchitektur überdenken sollten

Seit Jahren sehen sich Unternehmen mit einem grundlegenden Datenproblem konfrontiert: Systeme, die alltägliche Anwendungen ausführen (OLTP), und Analysesysteme, die Erkenntnisse liefern (OLAP). Diese Trennung entstand aufgrund traditioneller Beschränkungen der Infrastruktur, prägte aber auch die Arbeitsweise von Unternehmen.  Sie führte zu doppelt gepflegten Daten, isolierten Teams und langsameren Entscheidungsprozessen. […]

News

Windows 11 im Außendienst: Plattform für stabile Prozesse

Das Betriebssystem Windows 11 bildet im technischen Außendienst die zentrale Arbeitsumgebung für Service, Wartung und Inspektionen. Es verbindet robuste Geräte, klare Abläufe und schnelle Entscheidungswege mit einer einheitlichen Basis für Anwendungen. Sicherheitsfunktionen, Updates und Unternehmensrichtlinien greifen konsistent und schaffen eine vertrauenswürdige Plattform, auf der sowohl Management als auch Nutzer im Feld arbeiten können. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*