Viele reden von KI, aber was steckt eigentlich hinter diesem Begriff? In die Welt künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellen Lernens einführen will ein kostenloser Onlinekurs, den das Hasso-Plattner-Institut (HPI) am 8. September startet. [...]
Das vierwöchige Gratisangebot für jugendliche und erwachsene Interessenten ohne technische Vorkenntnisse trägt den Titel „Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen für Einsteiger“. Anmelden kann man sich auf der IT-Lernplattform openHPI unter https://open.hpi.de/courses/kieinstieg2020. Mehr als 5.000 Personen haben sich bislang schon eingeschrieben.
Zwei Masterstudierende des HPI sind die Kursleiter: Johannes Hötter und Christian Warmuth. „Obwohl viel diskutiert, sind diese neusten Technologien für die meisten Schülerinnen und Schüler, aber auch für interessierte Erwachsene noch ein Buch mit sieben Siegeln. Das wollen wir ändern“, erklärt Hötter. So werden zunächst die Unterschiede zwischen herkömmlicher Programmierung und der Entwicklung selbstlernender Software aufgezeigt. Hötter ist dabei, sich auch beruflich in das Thema KI zu vertiefen. Zu Beginn des Jahres hat er mit weiteren Kollegen des HPI ein KI-Startup mit dem Namen path2.ai gegründet, das Machine Learning Prototypen für mittelständische Unternehmen entwickelt.
KI in Theorie und Praxis verstehen lernen
„Zudem zeigen wir an mehreren Beispielen, was die Konzepte überwachten, nicht überwachten und verstärkenden Lernens ausmacht. Diesen drei Konzepten werden die verschiedenen Algorithmen zugeordnet, die maschinelles Lernen ermöglichen“, erläutert Warmuth. Anhand einer konkreten Anwendung wollen die beiden Kursleiter den Teilnehmenden vorführen, wie mit einem solchen Lernprozess in großen Datenmengen Muster und Strukturen besser erkannt werden können als mit herkömmlicher Programmierung.
Auch ethische Fragen beim Einsatz künstlicher Intelligenz, das mutmaßliche Tempo der weiteren KI-Entwicklung sowie die Grenzen der Technologie maschinellen Lernens stehen auf dem Programm des vierwöchigen Massive Open Online Course (MOOC). Teilnehmen können laut Institut alle Interessierten – auch ohne Programmiererfahrung und technisches Hintergrundwissen.
Erfolgreiche Absolventen erhalten HPI-Zeugnis
Für das Durcharbeiten von Lehr-Videos, Selbsttests, Hausaufgaben und Prüfungen sowie für die Diskussion des Stoffs im Kursforum mit den anderen Lernenden und dem Kursleiter-Team sollte laut Institut ein Zeitaufwand von drei bis sechs Stunden pro Woche einkalkuliert werden. Jeder Teilnehmende kann seine Kursteilnahme bescheinigt und bei Erfolg sogar ein HPI-Zeugnis bekommen.
Bereits im März hatte des Hasso-Plattner-Institut den Onlinekurs „Praktische Einführung in Deep Learning für Computer Vision“ angeboten. Ihn haben seitdem rund 10.000 Personen genutzt. Er steht – wie rund 70 andere – im Archivmodus weiterhin für das Selbststudium bereit. Gezeigt wird von einem Studierenden-Team, wie man eigenhändig neuronale Netze anlegen und für Anwendungen künstlicher Intelligenz einsetzen kann, um dem Computer das „Sehen“ beizubringen.
Seine interaktiven Internetangebote hat das Hasso-Plattner-Institut bereits im September 2012 gestartet – auf der Plattform https://open.hpi.de. Sie bietet seitdem einen Gratis-Zugang zu aktuellem Hochschulwissen in den Bereichen IT und Innovation.
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