Der heimischen E-Wirtschaft stehen, hervorgerufen durch die Energiewende und Digitalisierung des Strommarktes, massive Veränderungen ins Haus. [...]
Die Studie „Wertschöpfung 4.0 in der österreichischen Energiewirtschaft“ der internationalen Managementberatung A.T. Kearney bewertet diese Entwicklung aber durchaus positiv. Das Fazit: Bis 2025 entstehen in Österreich durch die Energie-Transformation ca. 12.000 neue Jobs und 2,7 Mrd. Euro werden zusätzlich an Wertschöpfung generiert.
Die österreichische Energiebranche steht auch in Zukunft „unter Strom“. Bei der Präsentation der unabhängigen Studie „Wertschöpfung 4.0 in der österreichischen Energiewirtschaft“ in Wien zeichnete Florian Haslauer, Partner bei A.T. Kearney und Managing Director von A.T. Kearney Österreich, ein positives Zukunftsszenario der heimischen E-Wirtschaft. „Der Ausbau der Erneuerbaren und das Entstehen eines Marktes für neue digitale Energielösungen bringt Österreich bis 2025 ein zusätzliches Wertschöpfungspotenzial von 2,7 Mrd. Euro. Damit verbunden ist im gleichen Zeitraum ein positiver Beschäftigungseffekt von 12.000 neuen Jobs“, so Haslauer. Die Wertschöpfung der E-Wirtschaft in Österreich wächst somit auf 8,8 Mrd. Euro.
Energiemarkt: Zweite Umbruchs-Welle im Anrollen
Derzeit beschäftigt die Branche rund 38.500 Personen in Österreich. Die Wertschöpfung beträgt 7,1 Mrd. Euro pro Jahr (2015). Das Problem: Da zu Beginn das Potential liberalisierter Märkte und der Technologieschub durch die erneuerbaren Energieträger von den Versorgern nur eingeschränkt genutzt wurden, verlor die heimische Energiewirtschaft zwischen 2005 und 2015 bis zu 1,3 Mrd. Euro an Wertschöpfung. Mit der Dezentralisierung und Digitalisierung der Strommärkte rollt nun die zweite Welle der Veränderung der Energiemärkte an, die die österreichische gleichermaßen wie die europäische Energiewirtschaft trifft. Haslauer: „Die Digitalisierung führt einerseits zu Einsparpotenzialen in den Geschäftsprozessen und andererseits zu zusätzlichen Marktchancen durch neue Geschäftsmodelle. Die Dezentralisierung, die mit dem Ausbau der Erneuerbaren schon begonnen hat, wird nun durch die Digitalisierung hin zu neuen, dezentralen Energielösungen beschleunigt.“
Versorger, die auf diese Entwicklungen nicht rasch reagieren, drohen den Anschluss an das Geschäft von morgen zu verpassen. „Um diese zusätzliche Wertschöpfung stehen die österreichischen Energieversorger im Wettbewerb mit neu eintretenden Energielieferanten, Zulieferunternehmen, die in die Wertschöpfungskette eindringen, und Internetfirmen mit digitalen Geschäftsmodellen“, so Haslauer.
Um den Anschluss nicht zu verlieren, ist in den nächsten Jahren ein massiver Investitionsbedarf notwendig. In der EU beträgt der Investitionsbedarf bis 2025 ca. 1,06 Billionen US-Dollar. Die Experten von A.T. Kearney rechnen in Österreich mit einer Gesamtinvestition in diesem Zeitraum von 20 Mrd. Euro.
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