In der gesamten Telekommunikations-, Medien- und Technologie-Branche (TMT) sind die Wachstumsraten laut Booz & Company im vergangenen Jahr weltweit stark gesunken. [...]
So stieg der globale Umsatz in 2013 um lediglich 1,5 Prozent auf 5,88 Billionen Dollar. Eine enorme Wachstumsdelle gegenüber 2012 und 2011 mit damals noch signifikanten Steigerungsraten von 8 bzw. 12 Prozent. Der Sektor Elektronische Bauteile ist davon am stärksten betroffen und erlitt 2013 sogar einen Rückgang von 3,4 Prozent. Der Umsatz der Telekomanbieter stagnierte und konnte lediglich einen minimalen Anstieg um 0,3 Prozent verzeichnen.
Primärer Wachstumstreiber des Marktsegments bleiben auch in diesem Jahr Internet- bzw. OTT-Unternehmen (Abk. für „Over The Top“, zum Beispiel Google und Yahoo) die eine zweistellige Wachstumsrate von 11,7 Prozent verzeichneten. Das sind zentrale Ergebnisse der aktuellen Untersuchung „The 2013 Value Shift Index“ der internationalen Strategieberatung Booz & Company. Dazu Klaus Hölbling, Partner und Geschäftsführer bei Booz & Company in Wien: „Trotz signifikanter Unterschiede zwischen den einzelnen Sektoren der Branche steht die TMT-Branche derzeit weltweit vor enormen strategischen Herausforderungen. Besonders in den Industriestaaten sehen sich Unternehmen mit einem schwierigen Marktumfeld konfrontiert. Die Umsätze geraten immer stärker unter Druck und eine nachhaltige Verbesserung der Situation ist in naher Zukunft nur zu erwarten, wenn strukturelle Rahmenbedingungen verbessert werden.“
GROSSE UNTERSCHIEDE IN SEKTOREN
Die Studie unterscheidet sechs Sektoren der TMT-Branche, die sehr unterschiedliches Wachstum zeigten. Großteils hat sich das Wachstum gegenüber den Vorjahren verlangsamt, nur die Bereiche Software und IT-Service sowie Medien und Inhalte konnten dieses Jahre stärker wachsen als im langjährigen Durchschnitt.
Die Sektoren Internet/OTT, Software und IT-Services und Medien und Inhalte erwirtschafteten 2013 noch annähernd 90 Prozent ihres Umsatzes in den Industrienationen. Gerade für Hersteller von Elektronikprodukten liegen in den hochentwickelten Märkten noch immer die höchsten Umsatzchancen – hier sind die Verbraucher eher bereit, Geld für innovative Technik auszugeben.
„ELDORADO“ SCHWELLENLÄNDER
Die Wachstumsimpulse gingen allerdings eindeutig von den Märkten in den Schwellenländern aus. Mit 81 Milliarden Dollar wurden 92 Prozent des TMT-Umsatzwachstums dort erzielt. In den vergangenen fünf Jahren ist der in den Schwellenländern erwirtschaftete Umsatzanteil um fünf Prozentpunkte auf 30 Prozent gestiegen. Insbesondere die Sektoren Elektronische Bauteile und Telekommunikation profitierten überproportional in den neuen Märkten.
„Die Schwellenländer bieten der TMT-Branche große Wachstumspotenziale. Es ist keineswegs überzogen, hier von einem ’neuen Eldorado‘ zu sprechen. Unternehmen sind gut beraten, sich dort weiterhin Marktanteile zu sichern – bevor der Kuchen endgültig verteilt ist“, rät Hölbling. „Außerdem werden in diesen Regionen auch immer häufiger innovative neue Dienste und Geschäftsmodelle entwickelt – siehe z.B. den Bezahldienst mPesa in Kenia – die auch hierzulande Anwendung finden könnten.“
Weitere Details zu der Studie „The 2013 Value Shift Index” finden Sie in einem kostenlosen PDF von Booz & Company. (pi/rnf)
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