Eplan und Rittal zeigen auf der Hannover Messe 2025 konkrete KI-Anwendungen für den Maschinen- und Anlagenbau, darunter automatisierte Entwicklungsprozesse und optimierte Stromverteilungssysteme. [...]

Auf der Hannover Messe 2025 stellen Eplan und Rittal innovative Anwendungsbeispiele vor, wie künstliche Intelligenz (KI) den Maschinen- und Anlagenbau revolutionieren könnte. Dabei wird insbesondere die Automatisierung von Entwicklungsprozessen durch KI in den Fokus gerückt. Der Ansatz der beiden Unternehmen der Friedhelm Loh Group zielt darauf ab, die Effizienz und Qualität im Engineering zu steigern – und damit die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Industrieunternehmen zu fördern.
KI-gestützte Engineering-Prozesse
Ein zentraler Aspekt der Messepräsentation ist die Integration von KI in Arbeitsprozesse von Elektroingenieuren und -planern. Eplan demonstriert etwa die KI-gestützte Erstellung von Montageplatten-Layouts mithilfe des Microsoft Azure Open AI Service. Diese Technologie ermöglicht es, komplexe Szenarien in kürzester Zeit zu simulieren, die bisher Tage oder Wochen erfordert hätten. Das Ziel ist, durch Automatisierung sowohl die Planungszeit zu reduzieren als auch die Qualität der Ergebnisse zu verbessern. In Zusammenarbeit mit Siemens treibt Eplan zudem die End-to-End-Digitalisierung des gesamten Engineering-Prozesses voran, die eine übergreifende Interaktion von KI-Systemen ermöglicht. Sebastian Seitz, CEO von Eplan, betont dabei den Nutzen für die Automatisierungstechnik: „Durch KI-basierte Werkzeuge können erhebliche Effizienzgewinne erzielt werden, die für Wettbewerbsvorteile entscheidend sind.“
Datenqualität als Grundlage für KI-Applikationen
Für die Funktionalität der KI-Anwendungen spielt die Qualität der zugrunde liegenden Daten eine entscheidende Rolle. Eplan setzt hier auf den Data Standard (EDS), der Artikelstammdaten in einer standardisierten und umfassend beschriebenen Form bereitstellt. Mit über vier Millionen Datensätzen im Eplan Data Portal bietet das Unternehmen bereits heute eine solide Basis für industrielle KI-Lösungen. Auf der Hannover Messe erhalten Besucher zudem einen ersten Ausblick auf die Eplan Plattform 2026, die durch funktionale Erweiterungen den Engineering-Bereich weiter optimieren soll.
Neben der Anwendung von KI im Maschinenbau thematisiert Rittal auch die Anforderungen an Rechenzentren, die für den Betrieb moderner KI-Systeme vorbereitet sein müssen. Mit der neu entwickelten Coolant Distribution Unit (CDU) präsentiert das Unternehmen eine Lösung zur direkten Flüssigkeitskühlung von Chips. Diese Technologie überwindet die Grenzen der herkömmlichen Luftkühlung und ermöglicht Kühlleistungen von über 1 Megawatt. Damit sollen Rechenzentren für die steigenden Anforderungen von KI-Anwendungen fit gemacht werden.
Effizienzsteigerung in der Stromverteilung
Im Bereich der Stromverteilung stellt Rittal die neue Systemplattform RiLineX vor. Diese optimiert den Aufbau von Steuerungs- und Schaltanlagen und verkürzt die Montagezeit um bis zu 75%. Mit acht neuen Komplettboards und einem konsequenten Ansatz zur internationalen Standardisierung treibt das Unternehmen die Modernisierung des Stromverteilungssektors voran. Zusätzlich wird ein Ökosystem vorgestellt, bei dem Technologiepartner Komponenten entwickeln, die direkt mit RiLineX-Plattformen kompatibel sind.
Weitere Produktneuheiten
Zu den weiteren vorgestellten Innovationen zählen neue Maschinen zur Kupferbearbeitung sowie Systemlösungen wie der AX IT Nano DC. Dieses Gehäuse schützt IT-Infrastrukturen wie Server und Switches in rauen Industrieumfeldern und richtet sich an Herausforderungen des wachsenden Digitalisierungsbedarfs. Auch neue Gehäusevarianten, darunter Unterflurgehäuse für Logistik-Anwendungen, erweitern das Portfolio von Rittal.
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