EPU trotz Hindernissen Österreichs Rückgrat für wirtschaftlichen Fortschritt

Mit 357.000 Ein-Personen-Unternehmen (EPU) steigt die Anzahl der bereits jetzt schon häufigsten Unternehmensform in Österreich weiter an und macht laut Bericht der KMU Forschung Austria im Auftrag der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) 60 Prozent aller Firmen aus. [...]

Viele EPU stehen vor großen Herausforderungen, insbesondere wenn es um soziale Absicherung, bürokratische Hürden und finanzielle Stabilität geht. So gaben gegenüber KMU Forschung Austria 45 Prozent der EPU an, im vergangenen Jahr inflationsbereinigt einen Umsatzrückgang gegenüber 2022 verzeichnet zu haben. (c) stock.adobe.com/janvier

Mit 357.000 Ein-Personen-Unternehmen (EPU) steigt die Anzahl der bereits jetzt schon häufigsten Unternehmensform in Österreich weiter an und macht laut Bericht der KMU Forschung Austria im Auftrag der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) 60 Prozent aller Firmen aus. Diese Entwicklung zeigt, dass EPU in Österreich nicht nur eine bedeutende wirtschaftliche Rolle spielen, sondern auch eine zunehmend wichtige Lebensgrundlage für viele Menschen darstellen. Für Michael Fedorcio, Generalsekretär bei vidaflex, einer gewerkschaftlichen Initiative für EPU, zeigt das: „Ein-Personen-Unternehmen bilden das Rückgrat für den Wirtschaftsstandort Österreich. Die hohe Zahl an Neugründungen belegt die Attraktivität von Österreich für Unternehmen dank guter Infrastruktur sowie unseres Sozialstaats und ganz entgegen dem Abgesang diverser Sozialpartner:innen.“

Dennoch stehen viele EPU vor großen Herausforderungen, insbesondere wenn es um soziale Absicherung, bürokratische Hürden und finanzielle Stabilität geht. So gaben gegenüber KMU Forschung Austria 45 Prozent der EPU an, im vergangenen Jahr inflationsbereinigt einen Umsatzrückgang gegenüber 2022 verzeichnet zu haben. Und auch von staatlicher Seite werden EPU Hindernisse in den Weg gelegt: Nach einer Studie der Arbeiterkammer gilt in Österreich immer noch, dass große Unternehmen wesentlich weniger zum Sozialstaat beitragen als kleinere. vidaflex fordert daher, dass die von der Arbeiterkammer empfohlenen Maßnahmen gegen die Steuerflucht von Großunternehmen endlich umgesetzt werden.

Anzahl der EPU nimmt zu

Dass die Zahl der EPU trotz dieser Erschwernisse kontinuierlich zunimmt, liegt auch daran, dass immer mehr Menschen durch die Digitalisierung aus traditionellen Arbeitsverhältnissen herausfallen oder bewusst einen alternativen Karriereweg einschlagen möchten. Viele EPU sind in den Bereichen Handwerk, Beratung, Pflege, aber auch in neu entstehenden Feldern wie Social Media tätig. Michael Fedorcio, Generalsekretär bei vidaflex, hält dazu fest: „Ein-Personen-Unternehmen üben ihre Tätigkeit besonders häufig in weniger ressourcenintensiven Branchen aus, die in der Zukunft noch wichtiger für einen nachhaltigen Wirtschaftsstandort sein werden. Gerade deswegen braucht es mehr Fairness gegenüber dieser für uns so wichtigen Sparte!“

vidaflex bietet speziell für EPU und Kleinbetriebe Unterstützung für die häufigsten Probleme als Selbstständige. Als Europas erste Gewerkschaftsinitiative für EPU und Kleinbetriebe konzentriert sich vidaflex darauf, den Mitgliedern ein kostengünstiges Rundumpaket zu bieten. Dies umfasst Unterstützung in den Bereichen soziale Absicherung durch eine Rechtsschutzversicherung, bürokratische Entlastung durch ein eigenes Kontopaket und politische Gegenmacht. vidaflex zielt darauf ab, die Herausforderungen von EPU zu adressieren und ihnen die notwendigen Werkzeuge und Unterstützung zu geben, um in einem wettbewerbsfähigen Umfeld erfolgreich zu sein.


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