Erfolgreicher KI-Einsatz braucht mehr als nur die richtige Technologie

Die Digitalberatung valantic hat im gemeinsamen Studienprojekt mit dem Handelsblatt Research Institute elf mögliche Erfolgsfaktoren für KI-Projekte differenziert. Rund 700 C-Level-Entscheider:innen haben anschließend bewertet, welche dieser Faktoren sie als die wichtigsten erachten. [...]

Die Zusammenarbeit zwischen Fachabteilungen, Technik- und Datenteams gut zu organisieren, ist ein zentraler Erfolgsfaktor für KI-Projekte, ebenso wie die Notwendigkeit einer qualitätsgesicherten Datengrundlage. (c) stock.adobe.com/Fox

Worauf kommt es an, damit künstliche Intelligenz (KI) erfolgreich im Unternehmen eingesetzt werden kann? Das hat valantic gemeinsam mit dem Handelsblatt Research Institute untersucht. Die Befragung von rund 700 C-Level-Entscheider:innen aus DACH-Unternehmen zeigt: Nicht nur technologische Aspekte sind relevant für den Erfolg, vor allem strategische und organisatorische Faktoren werden als erfolgskritisch für die Einführung und Nutzung von KI-Anwendungen erachtet.

Ein weiteres Ergebnis: Unternehmen, die bereits messbare Mehrwerte durch KI generieren, bewerteten einzelne Faktoren anders als die übrigen Umfrageteilnehmenden.

Erfolgsfaktoren für KI-Projekte

Die Digitalberatung valantic hat im gemeinsamen Studienprojekt mit dem Handelsblatt Research Institute elf mögliche Erfolgsfaktoren für KI-Projekte differenziert. Rund C-Level-Entscheider:innen haben anschließend bewertet, welche dieser Faktoren sie als die wichtigsten erachten. Diesen fünf Aspekten wurde von den meisten Befragten eine besonders hohe Bedeutung zugewiesen:

  1. Zusammenarbeit: Aufbau einer abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit von Fachseiten sowie Technik- und Datenteams bei der Umsetzung von KI-Anwendungen
  2. Datenfundament: Schaffung einer qualitätsgesicherten und vertrauenswürdigen Datengrundlage
  3. Strategie: Verankerung von KI in der Unternehmensstrategie mit spezifisch formulierten Zielen
  4. Use Cases: Die Fähigkeit, geschäftskritische KI-Use-Cases zu identifizieren und zu implementieren
  5. Enablement: Befähigung der Beschäftigten zur Zusammenarbeit mit KI

„Die Studienergebnisse zeigen, dass immer mehr Entscheider:innen das Thema KI ganzheitlich denken und strategisch im Unternehmen verankern wollen“, sagt Laurenz Kirchner, Partner und Data & AI Practice Lead bei valantic. „Die Zusammenarbeit zwischen Fachabteilungen, Technik- und Datenteams gut zu organisieren, wird hierbei inzwischen ebenso als zentraler Erfolgsfaktor für KI-Projekte erkannt wie die Notwendigkeit einer qualitätsgesicherten Datengrundlage. Zugleich wird deutlich, dass es bei der KI-Nutzung nicht nur den einen, alles übertreffenden Erfolgsfaktor gibt, sondern das Zusammenspiel aus diversen Aspekten zur erfolgreichen KI-Nutzung beiträgt.“

Erfolgreiche Unternehmen heben Kollaboration und Management-Unterstützung hervor

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Unternehmen, die im Rahmen der Befragung angaben, bereits messbare Mehrwerte durch KI-Anwendungen zu generieren, setzten teilweise andere Schwerpunkte bei der Priorisierung von Erfolgsfaktoren als die übrigen Unternehmen. So wird insbesondere die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit in den Unternehmen mit messbaren Benefits stärker als Erfolgsfaktor hervorgehoben, als in solchen Unternehmen, die noch keine Mehrwerte messen können.

Auch die Rolle des Topmanagements wird von den beiden Fokusgruppen unterschiedlich bewertet. Eine sichtbare Unterstützung des KI-Einsatzes durch die Geschäftsführung wird von den bereits erfolgreichen Unternehmen prozentual deutlich häufiger als wichtig hervorgehoben, als dies bei den Teilnehmenden ohne messbare Mehrwerte der Fall ist.

Entwicklung von KI-Kompetenz in der Breite der Belegschaft

Während die Top 5 der Erfolgsfaktoren jeweils von rund einem Drittel der Befragten als besonders wichtig für das eigene Unternehmen benannt werden, hält nur knapp jeder Fünfte die Gewinnung von KI-Talenten für erfolgskritisch. Dies könnte einerseits darauf zurückzuführen sein, dass die am Markt verfügbaren KI-Modelle inzwischen einen höheren Reifegrad haben und deutlich leichter von Unternehmen in ihre spezifischen Prozesse integriert werden können. Andererseits ist das KI-spezifische Knowhow bei IT-Absolvent:innen inzwischen allgemein höher ausgeprägt als noch vor ein paar Jahren, so dass personalseitig weniger Spezialistentum aufgebaut werden muss. Stattdessen liegt der Fokus stärker auf der Entwicklung von KI-Kompetenz in der Breite der Belegschaft.

„Immer mehr Unternehmen verstehen, dass sie Mitarbeitende abteilungsübergreifend in die Lage versetzen müssen, souverän mit KI-Anwendungen umzugehen und dadurch Mehrwerte für das eigene Unternehmen zu generieren“, sagt Laurenz Kirchner. Unternehmen könnten sich auch weiterhin mit tiefergehendem Knowhow vom Wettbewerb differenzieren, müssten neben dem KI-Spitzensport aber auch in das flächendeckende Enablement investieren. „KI wird für Unternehmen somit gleichzeitig zur Breitensport-Disziplin.“

Infos zum Studiendesign

Die Ergebnisse der Studie resultieren aus einer quantitativen und qualitativen Befragung unter rund 700 Entscheider:innen aus Unternehmen der DACH-Region. Der Großteil der Teilnehmenden stammt aus Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten. Ein besonderes Augenmerk lag hierbei auf den Branchen Automotive, Gesundheitswesen und Pharma, Getränke- und Lebensmittelproduktion, Handel und Konsumgüter, Produktion, Telekommunikation, Transport und Logistik sowie Utilities.


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