Erfolgreicher Start des IT-Clusters

Nur drei Monate nach der offiziellen Gründung im Jänner diesen Jahres kann der Informationstechnologie-Clusters (IT-Cluster, ITC) in Oberösterreich mit ersten erfreulichen Zahlen aufwarten: 50 Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen sind bereits Cluster-Partner. [...]

Erste Projekte befinden sich in der Vorbereitungsphase. Das große Interesse der Branche am Cluster zeigte sich auch bei der ITC-Auftaktveranstaltung am 10. April 2013 im Softwarepark Hagenberg. Rund 120 Teilnehmer informierten sich über Nutzen und Themen des Clusters und diskutierten über Herausforderungen und Trends in der IT. Cluster-Manager Robert Stubenrauch betonte: „Während Cloud Computing bereits gelebte Praxis in der IT-Welt Oberösterreichs ist, hat das Thema Big Data das Potenzial ein Leitthema für unser Bundesland zu werden. Die Voraussetzungen dafür sind in Oberösterreich gegeben: Eine starke Industrie und eine starke IT-Landschaft.“ Der ITC ist eine Initiative der Clusterland Oberösterreich und hat seinen Sitz in Hagenberg und ein weiteres Büro in Linz.

Der IT-Cluster ergänzt die Clusterlandschaft in Oberösterreich als Querschnittsmaterie. Es wird zukünftig eine enge Zusammenarbeit mit den anderen Branchen und Clustern wie zum Beispiel Automobil, Möbel & Holzbau und Medizintechnik geben. Die wichtigsten Themen, die der Cluster aufgreifen wird, sind Security, Cloud Computing, Social Media, Mobile Computing, solide Business-Software, Software für die Industrie, Big Data in Industrie und Wirtschaft und Methoden der Software-Entwicklung.

Bei der ITC-Auftaktveranstaltung unter dem Motto „Informationstechnologie – Motor der Innovation“ wurde in einem der Workshops über Trends in der IT diskutiert. Während Cloud Computing schon weit in Oberösterreich verbreitet ist, waren sich die Teilnehmer einig, dass es sich bei Big Data derzeit um einen gehypten Trend handelt. Das Thema ist in aller Munde, aber wenige beschäftigen sich noch mit Lösungen dazu. Robert Stubenrauch erklärte dazu: „Big Data hat das Potenzial ein Leitthema für Oberösterreich zu werden!“ Der Punkt Social Media wurde sehr divergierend von den Workshop-Teilnehmern betrachtet. Einerseits ist das Interesse je nach Alter sehr unterschiedlich, andererseits wird das dahinter stehende Networking als sehr wichtig bewertet. Das Thema Mobile wurde als logische Folge des Cloud Computing angesehen. Aber auch noch nicht so bekannte Themen werden immer wichtiger, wie zum Beispiel „Gamification“, also der spielerische Umgang mit IT-Systemen, mit dem man ein verbessertes Nutzungserlebnis durch Szenarien aus Computergames auch in seriösen Anwendungen erreicht.

Ein weiterer Workshop beschäftigte sich mit der IT-Abteilung im Jahr 2020. Besonders in diesem Bereich wird es viele einschneidende Veränderungen geben. Während derzeit die IT oft als notwendiges Übel angesehen wird, wird sie sich zum Key Enabler entwickeln. Von der Hauptaufgabe der IT als Administration wird es mehr zu einer strategischen Rolle der IT-Abteilungen kommen. Viele neue Herausforderungen, wie rechtliche Aspekte und der „permanant change“ warten auf die IT-Abteilung der Zukunft. Von den IT-Experten in den Unternehmen werden nicht nur fachspezifische, sondern zukünftig auch  interdisziplinäre Fähigkeiten verlangt.

Im dritten Workshop stand das Thema Kooperation im Zentrum. Im Mittelpunkt der Clusteraktivitäten stehen firmenübergreifende Kooperationen. Dies ist besonders für die Kleinunternehmen ein Erfolgsfaktor. Förderungen des Landes Oberösterreichs stehen für innovative IT-Projekte bereit: Bis zu 30 Prozent der Kosten werden bei der Zusammenarbeit von mindestens drei Clusterpartnern unter bestimmten Voraussetzungen ersetzt. Robert Stubenrauch berichtet: „Erste Kooperationsprojekte befinden sich bereits in der Antragsphase, wie zum Beispiel eine cloud-basierte Lösung für eine Malervereinigung oder eine Branchenlösung für die Immobilienverwaltung.“ An zahlreichen weiteren Ideen wird derzeit gearbeitet.

Die IT ist ein wesentlicher Motor der wirtschaftlichen Entwicklung in Oberösterreich. 50 Prozent der Innovationskraft und fünf Prozent der Wertschöpfung kommen aus der IT. Knapp fünf Prozent der oberösterreichischen Betriebe sind der IT-Branche zuzuordnen. 2,5 Prozent der Beschäftigten sind in Oberösterreich im IT-Sektor tätig. Werner Pamminger, Geschäftsführer der Clusterland Oberösterreich, erklärt: „Der IT-Cluster wurde zur Stärkung der oberösterreichischen Wirtschaft ins Leben gerufen. Er sollte sich aber nicht auf unser Bundesland beschränken, sondern wird sehr rasch zur Internationalisierung schreiten. Das große Interesse der Branche zeigt uns, dass die Gründung des Clusters der richtige Schritt war.“


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