ERP-Studie von Trovarit: gutes Zeugnis für 47 ERP-Lösungen

Die 2.600 Anwenderunternehmen, die an der Studie teilgenommen haben, bewerten ihre ERP-Lösungen als "gut". Kritik gibt es aber nach wie vor bei der mobilen Einsetzbarkeit der Systeme. [...]

Insgesamt sprachen Anwender ihren ERP-Anbietern und -Systemen in der 8. Auflage der Trovarit-Studie „ERP in der Praxis“ ein echtes Lob aus: Im Rahmen der Studie tauschten sich knapp 2.600 Anwenderunternehmen bezüglich ihrer Erfahrungen mit ERP-Systemen und -Anbietern aus und vergaben dabei sowohl für die Software als auch für die Dienstleistungen eine uneingeschränkte Gesamtnote „Gut“. Konkret reihen sich alle 47 Systeme – in deutlicher Abhängigkeit von der typischen Größe der ERP-Installationen – zwischen einer 2+ und einer 2- ein.
Betrachtet man die 39 bewerteten Aspekte zu System, Implementierungspartner, Projektverlauf und Wartungspartner im Detail, wird deutlich, wo der Schuh – trotz aller Zufriedenheit – am meisten drückt: So hat sich zum Beispiel die „mobile Einsetzbarkeit der ERP-Software“ im Vergleich zur letzten Studie noch einmal verschlechtert. Das Management Summary mit den wichtigsten Ergebnissen der Studie steht ab sofort unter www.trovarit.com/erp-praxis/ zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Kleine und spezialisierte Lösungen schneiden besser ab
Auch in diesem Jahr bestätigt sich die Erkenntnis, dass schlanke ERP-Lösungen, ausgesprochene Branchenlösungen und/oder Lösungen kleinerer Anbieter mit verhältnismäßig kleinem Kundenstamm am besten abschneiden: So sind die Installationen der Systeme MegaPlus, PortolanEVM, rs2 und ORLANDO in der Regel kleiner. Sie werden meist von weniger als 25 Anwendern in einem Unternehmen genutzt. Die Lösungen Vertec (Projektdienstleister), MAJESTY (Medizintechnik) und WinWeb-Food (Fleischverarbeitung) zeichnen sich durch ihre ausgesprochene Branchenspezialisierung aus. Zu den Lösungen, deren Anbieter aufgrund eines überschaubaren Kundenstamms eine sehr intensive und persönliche Beziehung zu ihren Kunden pflegen können, zählen ISSOS PRO, CANTUNO.pro, Syslog und COBUS ERP/3.
Die besten Lösungen mit typischerweise größeren Installationen finden sich dagegen erst im Mittelfeld. Ein Grund hierfür ist das hohe Anforderungsniveau in Verbindung mit spürbar größerem Aufwand bei Einführung, Wartung und (End-)Anwenderbetreuung. In dieser Kategorie schneiden im Jahr 2016 IFS Applications und Dynamics AX überdurchschnittlich ab. Mit spürbaren Abstand folgen in dieser Gewichtsklasse die Lösungen SAP ERP und Infor ERP M3.
Kritikpunkt „Mobile Einsetzbarkeit“
Die „Mobile Einsetzbarkeit bei ERP-Systemen“ bildet wie in der letzten Studie das Schlusslicht unter den Zufriedenheitsaspekten. Hier hat sich offenbar die Schere zwischen der Erwartungshaltung auf Anwenderseite und dem, was die eingesetzten ERP-Lösungen derzeit üblicherweise bieten, seit 2014 noch weiter auseinanderentwickelt. Da die technologischen Herausforderungen, die hier nötig sind, um markante Verbesserungen zu erzielen sehr zeitaufwändig sind, haben die Initiatoren der Studie auch keine wesentlichen Verbesserungen erwartet. Denn allein eine Umstellung der Software-Lösungen auf das aktuelle HTML5, die das Thema „mobile Einsetzbarkeit“ revolutionieren könnte, bringt massive Entwicklungsaufwände mit sich, die nur schrittweise, über mehrere Jahre geleistet werden können. Wir dürfen also weiter gespannt sein.
Das Management Summary mit den wichtigsten Ergebnissen steht auf der Studienseite zum kostenlosen Download zur Verfügung: www.trovarit.com/erp-praxis/. Karsten Sontow, Vorstand der Trovarit AG und Leiter der Studie, präsentiert die Ergebnisse am 4. 10. 2016 von 10 bis 11 Uhr innerhalb seines Vortrags „So (un-) zufrieden sind ERP-Anwender, Ergebnisse der Studie ERP in der Praxis 2016 / 2017“ auf dem Fachforum „Planung, Produktion und Personal“ der Fachmesse IT & Business in Stuttgart.
Hintergrundinformationen zur Studie
Mit insgesamt mehr als 11.000 Teilnehmern bis 2016, ist die Studie „ERP-Praxis – Anwenderzufriedenheit, Nutzen & Perspektiven“ der größte anbieterunabhängige Erfahrungsaustausch unter ERP-Anwendern. Die Studie wurde seit 2004 im Zweijahres-Rhythmus in Deutschland durchgeführt und bis zuletzt auf die Schweiz, Österreich und die Türkei ausgedehnt. Das Trovarit Research-Team wird dabei von einer internationalen Expertengruppe unterstützt. In dieser sind unter anderem das Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) an der RWTH Aachen, die 2BCS AG (Schweiz), Der ERP-Tuner (Österreich), pragmatiQ/Zoetermeer und Trovarit Danismanlik Ltd. (Türkei) vertreten.

Mehr Artikel

News

Große Sprachmodelle und Data Security: Sicherheitsfragen rund um LLMs

Bei der Entwicklung von Strategien zur Verbesserung der Datensicherheit in KI-Workloads ist es entscheidend, die Perspektive zu ändern und KI als eine Person zu betrachten, die anfällig für Social-Engineering-Angriffe ist. Diese Analogie kann Unternehmen helfen, die Schwachstellen und Bedrohungen, denen KI-Systeme ausgesetzt sind, besser zu verstehen und robustere Sicherheitsmaßnahmen zu entwickeln. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*