Erster nationaler QCI-Tag

AIT Austrian Institute of Technology hat am 24. 01.2024 im Haus der Industrie zum ersten nationalen QCI-Tag eingeladen. [...]

Der erste nationale QCI-Tag fand im Haus der Industrie statt. (c) Wolfgang Franz
Der erste nationale QCI-Tag fand im Haus der Industrie statt. (c) Wolfgang Franz

Die Veranstaltung stellt den ersten Tag eines dreitägigen Workshops im Rahmen der EuroQCI-Initiative und des nationalen Forschungsprojektes QCI-CAT dar und zielt auf die Bedürfnisse der Bereiche Infrastruktur, Informationssicherheit, Verwaltung, Wirtschaft und Industrie in Österreich ab. Am 25. und 26. Jänner findet der internationale Teil statt. 

Eröffnet wurde der Event in Sachen Quantentechnologien von Christoph Neumayer, Generalsekretär der Vereinigung der Österreichischen Industrie, Georg Niklfeld, Gruppenleitung Digital, Programmleitung Breitband Austria 2030 bei FFG Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft, sowie Andreas Kugi, Wissenschaftliche Leiter des AIT Austrian Institute of Technology. 

Laut Neumayer ist Innovation ein wesentliches Element, um den Wohlstand in Österreich zu bewahren. Georg Niklfeld wies darauf hin, dass Österreich in der Forschung eine exzellente Stellung hat. Es gehe darum, diese Position zu halten und den Schritt heraus aus der Forschung zu schaffen. Laut Andreas Kugi von AIT bildet die Welt der Quanten und Österreich eine lange Liebesbeziehung, begonnen mit dem aus Wien-Landstraße stammenden Erwin Schrödinger, einem der Begründer der Quantenmechanik und Nobelpreisträger. Kugi definierte AIT als Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und der industriellen Umsetzung. 

Hannes Hübel, Senior Scientist und Leiter der Forschungsgruppe Quanten-Technologien bei AIT, referierte über Produkte und Supply Chain in Europa Quantenkryptographie. Laut Hübel befinden wir uns vor einer neuen Ära, der zweiten Quantenrevolution: Man ist nun in der Lage, individuelle Systeme zu adressieren und zu manipulieren, um neue Anwendungen zu entwicklen (Interview folgt). 

Im Zentrum der aktuellen Bemühungen steht der Aufbau einer Testinfrastruktur für die Quantenschlüsselverteilung (QKD). Dies soll die Evaluierung von QKD-Geräten europäischer Hersteller ermöglichen. Der Auftrag dafür stammt von der Europäischen Kommission an ein von der Telekom geführtes Konsortium („Nostradamus“). Partner sind Thales, das AIT Austrian Institute of Technology sowie Expertinnen und Experten aus Industrie und Wissenschaft. 

Damit soll der Weg für die Implementierung von EuroQCI geebnet werden, einem hochsicheren paneuropäischen Kommunikationsnetz auf Grundlage von Quantenverschlüsselungsmethoden. So sollen die Regierungen sowie die Bürger und Bürgerinnen aller EU-Mitgliedstaaten von einer neuen, hochsicheren und zukunftsfähigen kritischen Infrastruktur profitieren. 

Auch das künftige, verschlüsselte EU-Satelliten-Netz IRIS2 („Infrastructure for Resilience, Interconnectivity and Security by Satellite“) setzt auf EuroQCI. Die europäische Satellitenkonstellation wird Quanten-Konnektivität aus dem Weltraum schaffen und damit Regierungen hochsichere Kommunikationsdienste bieten sowie kritische Infrastrukturen vernetzen. IRIS2 soll Unternehmen und Organisationen in Zukunft auch mit schnellem Satelliten-Internet versorgen. Nach Galileo für Navigation und Copernicus für Erdbeobachtung ist IRIS2 die dritte Säule der EU-Weltrauminfrastruktur. Die EU hatte im vergangenen Jahr grünes Licht für IRIS2 gegeben. Erste Dienste sollen noch in diesem Jahr kommen. Der Vollbetrieb ist für 2027 geplant.

Helmut Leopold, Head of Center for Digital Safety & Security am AIT, erklärt: „Zusätzlich zum Quantentechnologie-Knowhow am AIT ist ein hohes Maß an Expertise erforderlich, um neue und innovative Produkte, Prozesse und Tools zu testen und zu verifizieren. Dies setzt eine enge Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie sowie ein grundlegendes Verständnis von Quantenverschlüsselung und IT-Sicherheit voraus. Wir sind stolz darauf, weltweit führende Kompetenzen zu bündeln, um den Weg für die Markteinführung fortschrittlicher Sicherheitsprodukte für die Stärkung der digitalen Souveränität Europas zu ebnen.“


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