Erstes interkontinentale 5G-Versuchsnetz vorgestellt

Die Deutsche Telekom (DT), Ericsson und SK Telecom haben gemeinsam das erste interkontinentale 5G-Versuchsnetz der Welt entwickelt und vorgestellt. Die so genannten Network Slices (virtuelle Netze) der Deutschen Telekom und von SK Telecom sind jetzt jeweils im Präsenzgebiet beider Netzbetreiber verfügbar. Deutschland und Korea sind somit miteinander vernetzt. [...]

Die Machbarkeit haben beide Unternehmen gerade nachgewiesen. Dabei erstellten sie Network Slices für Augmented Reality (AR) und Wartungsdienste, die sie jeweils im Netz des anderen Unternehmens ausführten. Der erfolgreiche Testlauf fand im Labor der Deutschen Telekom in Bonn sowie parallel im 5G-Testbett von SK Telecom in Yeoungjong-do (BMW-Fahrzentrum) in Südkorea statt. 
„Unsere Kunden erwarten globale Konnektivität mit einheitlichem Service-Erlebnis“, so Bruno Jacobfeuerborn, CTO Deutsche Telekom. „Im 5G-Zeitalter gilt Network Slicing als entscheidender Katalysator für die Unterstützung mehrfacher Services. Unser bahnbrechender Erfolg heute zeigt, dass wir das Konzept ausbauen können, um unseren Kunden optimierten Service von globaler Reichweite zu bieten.“
Ulf Ewaldsson, Senior Vice President, Chief Strategy and Technology Officer bei Ericsson, fügt hinzu: „5G ist das Netz für alle Branchen. Im 5G-Kontext verhalten sich Network Slices wie virtuelle On-Demand-Netze. Mit diesem weltweit ersten interkontinentalen 5G-Versuchsnetz zeigen wir, dass die Bereitstellung von Network Slices für globale Kunden, die sich im Ausland aufhalten, wirklich machbar ist.“ 
„5G ist nicht einfach nur ein schnelleres Netz. 5G wird selbst beim globalen Roaming über verschiedene Betreibernetze hinweg orts- und zeitunabhängig überragende Nutzererlebnisse ermöglichen“, ergänzt Alex Jinsung Choi, CTO SK Telecom. Federated Network Slicing wird Betreibern nahtloses globales Plattform-Sharing ermöglichen und damit ein kontinuierliches und konsistentes Nutzererlebnis gewährleisten.“
Mit 5G sollen Betreiber mittels Network Slicing ein Ende-zu-Ende-Netz konfigurieren können, das spezifische Funktionen und Serviceparameter aufweist. Mit Federated Network Slicing für 5G-Roaming wird dieses Konzept auf ein besuchtes Netz ausgedehnt. Diese Technik wird es einem Betreiber ermöglichen, einen Netzservice global anzubieten. Der Kunde muss dann für ein globales Service-Erlebnis keine einzelnen Verträge mit verschiedenen Betreibern abschließen.
Neue Kooperationsmodelle
Federated Network Slicing für 5G setzt unter anderem ein erweitertes Kooperationsmodell voraus, bei dem Anbieter ihre Netze für das Betreiben von Partnerdiensten öffnen. In entsprechenden Verträgen muss etwa geregelt werden: Die Verfügbarkeit von Network Slices im Zugangsnetz, die Verfügbarkeit im Kernnetz und die Anbindung an die Systeme des Kunden. Das Hosting von Edge-Cloud-Ressourcen durch das besuchte Netz ermöglicht die Ausführung geschäftsspezifischer Funktionen, die hohen Durchsatz und niedrige Latenz nahe beim Kunden im besuchten Netz erfordern.
Beim erfolgreichen Test mit Federated Network Slicing wurden Teile des 5G-Kerns des Heimnetzes im besuchten Netz ausgeführt. Für das Testszenario wurde ein Anwendungsfall aus dem Bereich der industriellen Wartung verwendet. Ein Servicetechniker kommuniziert über AR mit Kundendienstmitarbeitern in einem besuchten Netz. Bei diesem Szenario wird über so genannte lokale Breakout- und Edge-Cloud-Lösungen ein für den Servicetechniker im Hinblick auf Latenz und Durchsatz optimiertes Service-Erlebnis erzielt. 

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