Waren die Cryptomining, Cyber-Spionage oder Angriffe auf kritische Infrastrukturen die Topgefahren des Jahres 2018? Mitnichten. Bei Unternehmen, die von Cyberkriminellen attackiert wurden, sorgt nach wie vor Ransomware für enorme Schäden, wie ein Whitepaper des Sicherheitsspezialisten ESET aufzeigt. [...]
Seit 2017, wo Attacken mit Erpresser-, sprich Ransom-Software allein für ein Viertel aller Schadensfälle verantwortlich waren, will die Flut der Angriffe nicht verebben. Stephen Cobb, Senior Security Researcher beim IT-Sicherheitsspezialisten ESET, hat das Problem Ransomware genauer unter die Lupe genommen. In seinem Whitepaper „Ransomware – Eine Gefahr für Unternehmen“ auf dem Security-Portal WeLiveSecurity von ESET nachlesbar, stellt er die wichtigsten Angriffsvektoren, Bedrohungsarten und Gegenmaßnahmen vor.
Ransomware entwickelt sich rasant weiter
Tatsächlich ist die Gefahr durch Ransomware aktuell größer denn je. Vor allem in den letzten beiden Jahren haben Cyberkriminelle ihre Methoden perfektioniert, um Erpressersoftware auf Systeme aufzuspielen. Im Vergleich zu früher, als Kriminelle viele Nutzer um verhältnismäßig geringe Summen erpressen wollten, gehen sie nun wesentlich gezielter vor. Sie konzentrieren sich auf einen eher kleinen Kreis von besonders attraktiven Opfern, deren Daten einen besonders hohen Wert haben und von denen sich deshalb große Summen erpressen lassen.
Das Whitepaper stellt v.a. drei Angriffsvektoren in den Fokus
1. RDP-Attacken, die Geräte angreifen, auf denen Software mit Remote Desktop Protocol (RDP) läuft. Ein typischer RDP-Endpoint ist etwa ein Datenbank-Server. Das Protokoll verwenden nach Daten von Shodan über 3 Millionen Systeme im Internet.
2. E-Mail-Attacken, bei denen Ransomware über Mail-Anhänge auf Systeme eingeschleust wird.
3. Angriffe, die über die Supply Chain verbreitet werden. Hier werden beispielsweise Software–Unternehmen attackiert, um Schadcode mithilfe von deren Updates in die Breite zu streuen.
Attraktive Opfer: Öffentliche Hand und Unternehmen
Organisationen der Öffentlichen Hand sind von Ransomware-Attacken ebenso betroffen wie Unternehmen. Das wahre Ausmaß der Schäden lässt sich anhand von Medienberichten nur schwer beziffern – zu selten berichten Unternehmen über erfolgreiche Cyberangriffe auf ihre IT–Infrastruktur. Managed Service Provider und Anbieter von Security–Software bestätigen unisono, dass Ransomware weiterhin eine große und vor allem potentiell kostspielige Gefahr für alle Branchen darstellt.
Unternehmen müssen besser handeln
„Kriminelle entwickeln immer neue Ransomware-Strategien und nutzen dabei Techniken wie RDP-Angriffe. Doch schutzlos sind Unternehmen keinesfalls. Sie können sich durch Mitarbeiterschulungen schützen, um diese für Attacken zu sensibilisieren und zu vermitteln, was im Krisenfall zu tun ist. Ebenso sollten sie unternehmensweite Policies und -Tools, darunter Backup- und Recovery-Prozesse aufsetzen und stets aktuell gehaltene Pläne für den Krisenfall besitzen“, empfiehlt Cobb.
Das Whitepapers kann hier heruntergeladen werden.
Be the first to comment