ESET Forscher entdecken Sicherheitslücken in Amazon Echo und Kindle

Angreifer erhalten laut ESET-Experten über die Schwachstelle Zugriff auf den Datenverkehr und können sensible Daten stehlen. [...]

Die Echo-Geräte der ersten Generation und die Kindle-Reader der achten Generation sind anfällig für zwei Krack-Sicherheitslücken. (c) Amazon
Die Echo-Geräte der ersten Generation und die Kindle-Reader der achten Generation sind anfällig für zwei Krack-Sicherheitslücken. (c) Amazon

ESET-Forscher haben Sicherheitslücken in Amazon Echo und dem ebook-reader Kindle gefunden. Beide Geräte waren durch die Ausnutzung der bereits bekannten Schwachstelle KRACK (Key Reinstallation Attack) kompromittierbar. Über dieses Einfallstor können Angreifer alle vom Opfer übermittelten Informationen wie Passwörter entschlüsseln, Datenpakete fälschen, manipulieren oder abzulehnen. Die identifizierten Schwachstellen haben die ESET Forscher bereits an Amazon gemeldet und wurden durch den Online-Riesen per automatischem Update bereits geschlossen.

Bei den Smart Speakern mit dem integriertem Sprachassistenten „Alexa“ ist Amazon Echo laut dem Marktforschungsunternehmen Canalys mit einem Marktanteil von fast 32 Prozent führend. Ihre Ergebnisse haben die Experten nun auf WeLiveSecurity veröffentlicht.

„In den letzten Jahren sind Millionen Haushalte smarter geworden und mit dem Internet verbunden. Obwohl das Thema IT-Security bei einigen Herstellern in der Entwicklung eine große Rolle spielt, erweist sich die Hardwaresicherheit auch später als verwundbar“, erklärt ESET-Forscher Milos Cermak. „Im aktuellen Fall haben wir bei den Amazon Geräten mehrere Fehler identifiziert, die aufgrund der Verkaufszahlen ein weitreichendes Sicherheitsrisiko darstellen könnten.“

Welche Geräte sind genau betroffen?

Die Echo-Geräte der ersten Generation und die Kindle-Reader der achten Generation sind anfällig für zwei Krack-Sicherheitslücken. Über diese Schwachstellen können sensible Daten gestohlen und die Kommunikation mit den Geräten manipuliert sowie abgehört werden. Ein erfolgreicher Angriff mit Krack muss, wie alle anderen Attacken auf Wi-Fi-Netze auch, in unmittelbarer Nähe stattfinden. Die Schwachstellen sind von Amazon mittlerweile auch per Update geschlossen worden.

Über Krack

2017 fanden die beiden belgischen Forscher Mathy Vanhoef und Frank Piessens schwerwiegende Einfallstore im WPA2-Standard, einem Protokoll, das zu dieser Zeit nahezu alle modernen Wi-Fi-Netze sicherte. Die Schwachstelle wurde Krack getauft, als Abkürzung für Key Reinstallation Attack. Diese Angriffe richteten sich vor allem gegen den sogenannten Handshake – ein Mechanismus, der für zwei Zwecke genutzt wird: die Bestätigung, dass sowohl der Client als auch der Access Point über die richtigen Zugangsdaten verfügen, und die Aushandlung des Schlüssels, der für die Verschlüsselung des Datenverkehrs verwendet wird. Auch heute, zwei Jahre später, sind viele Wi-Fi-Geräte noch anfällig für diese Art der Angriffe.


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*