Felix Adamczyk bringt mit dem ETH-Spin-off "Smart Home Technology", in Kooperation mit dem österreichischen Vertriebsunternehmen "Intertechno", Produkte für die Heimautomation auf den Markt. [...]
Dass Felix Adamczyk ein Tüftler mit Talent ist, zeigte sich schon während der Abiturzeit in Bayern. Damals entwickelte er ein solarbetriebenes EKG-Gerät. Es brachte ihm den fünften Platz im Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ und einen Händedruck von Angela Merkel ein. Und es trug dazu bei, dass er ein Stipendium der „Stiftung der deutschen Wirtschaft“ (SDW) erhielt. Damit finanzierte er sich sein Studium in Elektrotechnik an der ETH Zürich.
Nach dem Erfolg seines Solar-EKG hätte er auch gleich in die Arbeitswelt einsteigen können – an Jobangeboten mangelte es nicht. Felix Adamczyk entschied sich trotzdem für die Hochschule. „Zum Glück“, sagt der heute 28-Jährige rückblickend lachend: „Das Studium hat mir einen guten Werkzeugkasten an Wissen und Problemlösungskompetenz mit auf den Weg gegeben.“
Während des Bachelor- und Masterstudiums war er mehr als drei Jahre als Hilfsassistent am damaligen Institut für Höchstfrequenz – dem heutigen Institut für elektromagnetische Felder – der ETH Zürich tätig. Dabei arbeitete er weiter an neuen Entwicklungen. Die Idee der „Smart Homes“, der Heimautomation, hatte es ihm angetan. Die Herausforderung reizte ihn, elektrische Geräte wie Lampen, Storen oder Garagentore über das Smartphone steuern zu können.
Er entwarf ein entsprechendes Gerät und die App dazu und fand im österreichischen Vertriebsunternehmen „Intertechno“ einen Interessenten, der das Produkt ins Sortiment aufnahm. Eine Neuheit auf dem Markt, die einfach zu bedienen und erst noch kostengünstig herzustellen war: Der Besitzer des Familienunternehmens Intertechno war begeistert. Sogleich beauftragte er Felix Adamczyk mit weiteren Entwicklungen.
NEUHEITEN AUF BESTELLUNG
Dem jungen Elektrotechniker war klar, dass der Zeitpunkt gekommen war, einen Partner mit weitergehenden Programmier-Kenntnissen zu suchen. Er fand diesen ihn Philip Tschiemer, Informatik-Absolvent der ETH Zürich. Gemeinsam machten sich die beiden Ingenieure ans Werk und präsentierten dem Auftraggeber in Österreich schon bald die zwei bestellten Neuheiten: Ein Modul, das die Steuerung elektrischer Haushaltgeräte per SMS erlaubt, also auch mit älteren Mobiltelefonen. Zudem ein Armband-Notrufsystem, das im Gegensatz zu bestehenden Produkten kein Abonnement mit Grundgebühr, sondern nur eine SIM-Karte benötigt. Auch diese Produkte fanden beim Auftraggeber Gefallen und wurden nach China in die Produktion geschickt. Seit März 2015 sind der „Bluetooth Switch“, der „SMS Switch“ und der „SOS Notruf“ europaweit auf den Markt.
CHIPS VEREDELN IN DER SCHWEIZ
Inzwischen ist aus der Einzelunternehmung von Felix Adamczyk die „Smart Home Technology GmbH“ mit Sitz in Zürich-Höngg geworden. Dort sind sie jetzt zu dritt tätig – ergänzt um eine in Teilzeit arbeitende Kommunikationsverantwortliche.
An Ideen für weitere Produkte im Bereich der Heimautomation mangelt es den beiden ETH-Alumni nicht. Für Intertechno haben sie bereits ein neues Produkt entwickelt, das Anfang 2016 auf den Markt kommen soll. Was es ist, will er derzeit noch nicht verraten.
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