Felix Adamczyk bringt mit dem ETH-Spin-off "Smart Home Technology", in Kooperation mit dem österreichischen Vertriebsunternehmen "Intertechno", Produkte für die Heimautomation auf den Markt. [...]
Erstmals will Felix Adamczyk diesmal gewisse Produktionsschritte in Höngg ausführen lassen – unter anderem, um den Schutz des geistigen Eigentums zu garantieren. Er beabsichtigt, einen Roboter und einen Laser anzuschaffen, um Mikrochips zu veredeln.
ERFOLG OHNE INVESTOREN
Dass die „Smart Home Technology GmbH“ seit November 2014 Löhne bezahlen kann, erfüllt Felix Adamczyk mit Stolz: „Dass wir dies ohne Investoren, nur mit unserer Arbeit geschafft haben, freut mich doppelt.“ Der Deal mit Intertechno: Die Zürcher Ingenieure verrechnen keine Kosten für die Entwicklung ihrer Produkte, erhalten aber Lizenzgebühren für jedes hergestellte Produkt.
Für Adamczyk geht die Rechnung auf. Intertechno profitiere von den Entwicklungen, die jungen Ingenieure umgekehrt vom breiten Vertriebsnetz – es reicht von Island bis in die Türkei. „Es ist ein tolles Gefühl, in einem Baumarkt die selbst entwickelten Produkte im Regal stehen zu sehen. Nicht viele Startups schaffen es, ihre Ideen auf den Markt zu bringen“, sagt Adamczyk.
ENERGIEVERBRAUCH SENKEN
Seine Ideen gehen dabei über die Gebrauchselektronik hinaus. Er will seine GmbH um zwei Standbeine erweitern: energieeffizientere Heimautomation und stromsparende, aber trotzdem dimmbare Lampen. In seiner Masterarbeit hatte er ein Heimautomationsmodul gebaut, das mit einer minimalen Leistung von weniger als 0,1 Watt auskommt.
Zudem hat Adamczyk eine Lampe entwickelt, die Aufsehen erregen könnte: Sie verbraucht nur halb soviel Strom wie herkömmliche Energiesparlampen, ist einfacher zu recyceln und in der Herstellung so billig wie eine Glühbirne. Die Entwicklung wartet nur darauf, auf den Markt gebracht zu werden.
Dass sie mit Gleichstrom statt Wechselstrom funktioniert, mag derzeit in Europa noch ein Nachteil sein. Adamczyk sieht aber Potenzial in Indien und anderen Schwellenländern, in denen die Verwendung von Gleichstrom im Vormarsch ist. Er rechnet damit, dass in 20 bis 30 Jahren auch in Europa sich parallele Wechsel- und Gleichstromnetze im Haushalt durchsetzen werden: „Warum sollen wir Gleichstrom aus Kraftwerken erst in Wechselstrom umwandeln und dann wieder zurück, wenn die meisten Elektrogeräte ohnehin Gleichstrom benötigen?“
ROLLENWECHSEL ZUM BETREUER
Seit Mai 2015 ist die „Smart Home Technology GmbH“ offiziell als Spin-off der ETH Zürich registriert. Jetzt freut sich Elektrotechnik-Alumnus Felix Adamczyk darauf, ab Herbst selber einen Studenten des Instituts für Leistungselektronik und Messtechnik bei seiner Masterarbeit mitbetreuen zu dürfen. Dieser wird sich weiter mit der Minimierung des Energieverbrauchs bei Geräten der Heimautomation beschäftigen.
Soeben hat Adamczyk für das Unternehmen einen weiteren Raum gemietet. Ohnehin würde er die GmbH gerne langsam wachsen lassen. „Reich werden interessiert mich nicht so sehr. Viel mehr liegt mir daran, noch mehr Menschen die Mitarbeit in unserem Unternehmen zu ermöglichen. Ein Unternehmen, in dem Freiheit und Kreativität groß geschrieben werden“, erklärt Adamczyk. (pi)
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