EU und Japan forschen gemeinsam an Hochgeschwindigkeitsnetzen

Die Europäische Kommission und Japan haben vier Forschungsprojekte angekündigt, die sich mit Technologien für Hochgeschwindigkeitsnetze in Ballungsräumen auseinandersetzen. [...]

Gemeinsam sollen insgesamt 12 Mio. Euro investiert werden. Mehr als 40 Partner wirken an dem Projekt mit. Insbesondere werden die Forscher ein Breitbandnetz aufbauen, mit dem jedem Zuschauer im Olympiastadion in Tokio pünktlich zur Olympiade 2020 eine Übertragungsrate von mehr als einem Gigabit zur Verfügung stehen soll.

Herkömmliche Kommunikationssysteme unterliegen in Gebieten mit hoher Nutzerdichte zahlreichen Beschränkungen. Japan steht beispielsweise vor der Aufgabe, die Gesamtkapazität der Kommunikationsnetze für die Nutzung in Stadien, Zügen oder an anderen öffentlichen Orten bis zu den Olympischen Spielen 2020 zu maximieren. Nicht nur in Japan, sondern überall auf der Welt, auch in Europa, brauchen wir mehr Netzkapazität, um die nahtlose Kommunikation zu verwirklichen.

Hierzu erklärte Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige EU-Kommissarin: „Es reicht nicht, ein schönes Smartphone zu haben – es muss auch überall dort funktionieren, wo es soll. Investitionen in die Forschung zu Hochgeschwindigkeits-Breitbandnetzen werden sich für die Steuerzahler vielfach wieder bezahlt machen.“

Zu den bisherigen Erfolgen dieser Art der Zusammenarbeit zwischen der EU und Japan zählt laut der EU-Kommission neben den Geschäftschancen für die beteiligten Unternehmen in den beiden Regionen die gemeinsame Unterstützung des – jetzt weltweit verbreiteten – Mobilfunkstandards 3G.

VIER PROJEKTE
Die EU und Japan werden im Rahmen des Programms Horizont 2020 jeweils 6 Mio. Euro in diese vier Projekte investieren:

  • RAPID zur Nutzung innovativer Funknetzarchitekturen im Hinblick auf die Entwicklung der 5G-Technologie. Bis 2017 sollen auf diese Weise für jeden Nutzer in einem Olympiastadion oder an anderen belebten öffentlichen Orten Internet-Downloads mit einer Bandbreite von über 1Gb/s möglich werden.
  • iKaaS dient der Entwicklung einer intelligenten und sicheren Plattform für intelligente Städte auf der Grundlage von Big-Data-Ressourcen, die aus Sensorumgebungen des Internets der Dinge wie mobilen Endgeräten, intelligenten Geräten oder intelligenten Häusern gespeist werden.
  • SAFARI: Bei diesem Projekt wird programmierbare optische Hardware für neuartige Vielfach-Datenflussfunktionen entwickelt, die auf mindestens 400 Gb/s pro Kanal skalierbar ist. Dies bedeutet, dass auf einem Kanal gleichzeitig 20 000 HD-Blue-Ray-Videos in Echtzeit übertragen werden können.
  • Mit dem Projekt FESTIVAL werden für die EU und Japan gemeinsame Experimentierplattformen zum Internet der Dinge geschaffen, auf denen die Forscher ihre Entwicklungen für intelligente IKT-Dienste erproben können. (pi)

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