Die EU-Kommission sei von Plänen zur Beschneidung gewisser Roaming-Gebühren um bis zu 90 Prozent im Telekom-Sektor abgerückt, hieß es heute in den Medien. Die Nachrichtenagentur Reuters erhielt Einblick in einen neuen Reform-Entwurf der zuständigen Kommissarin Neelie Kroes, in dem dieser Punkt nicht mehr erwähnt wird. Die EU-Kommission bestreitet dies jedoch. [...]
Ein früheres Dokument sah Kürzungen vor, die beim Aufbau eines gemeinsamen Marktes in Europa, der Schaffung von Arbeitsplätzen und einer besseren Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den USA helfen sollten. Mit der Sache vertraute Personen erklärten, Vertreter der Deutschen Telekom, von Orange, Telecom Italia und Telefonica hätten bei einem Treffen mit Kroes im vergangenen Monat ihre Vorbehalte zu den Plänen vorgetragen.
Kroes‘ Sprecher sagte, im Laufe des Sommers seien „mehrere technische Verbesserungen“ an dem Entwurf vorgenommen worden. Die Vorschläge sollen am 10. September vorgelegt werden. Auch das Thema Netzneutralität soll in dem Entwurf behandelt werden. (apa/rnf)
UPDATE: Die EU-Kommission hat den Bericht mittlerweile zurückgewiesen, wonach sie von Plänen zur Reduktion der Roaming-Kosten im Telekom-Sektor abgerückt sei. „Wir planen noch immer, Roaming abzuschaffen“, sagte am Donnerstag ein Sprecher der zuständigen EU-Kommissarin Neelie Kroes in Brüssel. Dies sei seit 2010 die Absicht der Kommission, und das bleibe auch so. Ihre Pläne für neue Gesetzesmaßnahmen wolle Kroes am 10. September vorstellen, erklärte der Sprecher. Bei dem Termin könne es aber noch zu kleineren zeitlichen Verschiebungen kommen.
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