Europa: Interesse an mobilem Breitband – aber Vorsicht wegen der Kosten

Einer EU-weiten Umfrage zufolge interessieren sich immer mehr Europäer für stationäres und mobiles Breitband. Laut den Statistiken über neue Internetanschlüsse und Internettelefonie öffnen sie sich den Möglichkeiten , die neue Tools und Dienstleistungen bieten, schrecken allerdings wegen der Kosten noch immer davor zurück, diese Dienste auch zu nutzen. [...]

Mobiltelefone sind allgegenwärtig, aber nur die Hälfte davon sind Smartphones. Der Anteil der Handyverträge, die auch die Internetznutzung umfassen, reicht von 55 Prozent in Schweden, Dänemark, dem Vereinigten Königreich, Finnland, Frankreich und die Niederlanden bis hin zu unter 35 Prozent in Belgien, Griechenland, Ungarn, Zypern, Rumänien, Bulgarien und Portugal. In vielen Ländern mit einem geringen Verbreitungsgrad bei internetfähigen Smartphones beschränken Teilnehmer mit mobilem Internetzugang zudem ihre Online-Zeiten, weil sie befürchten, dass die Internetnutzung zu teuer wird: Dies ist in Ungarn (35 Prozent), Portugal (58 Prozent), Griechenland (53 Prozent), Zypern (52 Prozent), Belgien (47 Prozent) und Rumänien (45 Prozent) der Fall. Sorgen um die Kosten führen gegenwärtig dazu, dass mehr als die Hälfte der EU-Bürger sich bei ihren Handyanrufen ins Inland (55 Prozent) wie ins Ausland (54 Prozent) beschränken. Mehr als 70 Prozent beschränken ihre Inlandsgespräche: Im krisengebeutelten Griechenland sind es 81 Prozent, in Portugal 79 Prozent, in Irland 72 Prozent und in Rumänien 71 Prozent.

Fast 75 Prozent der Haushalte haben bereits einen Breitbandanschluss: Im Vergleich zu 67,3 Prozent im Jahr 2011 verfügen heute bereits 72,5 Prozent der EU-Haushalte laut der Eurostat über einen Breitbandanschluss. Der Anteil der Haushalte mit Breitbandanbindung stieg in Rumänien sprunghaft um 20 Prozentpunkte und in der Slowakei um 16,7 Prozentpunkte an. In allen Mitgliedstaaten verfügt nun mehr als die Hälfte der Haushalte über einen Breitbandanschluss. Die Grenzen zwischen Telefon und Internet verwischen zusehends: 34 Prozent der Nutzer telefonierten 2012 über das Internet (Voice over Internet Protocol oder „VoIP“) – ein Anstieg um 7 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. 28 Prozent nutzen das Internet, um mit anderen Nutzern innerhalb eines VoIP-Netzes gebührenfrei zu telefonieren, und 4 Prozent nutzen VoIP, um billigere Auslandsgespräche zu führen. Internettelefonate sind vor allem in Bulgarien (57 Prozent), Zypern (55 Prozent), Estland (54 Prozent) sowie in Litauen und Lettland (51 Prozent) sehr beliebt. Bisher weniger verbreitet ist VoIP in Portugal (18 Prozent), Italien (26 Prozent), Spanien (28 Prozent) und Griechenland (29 Prozent); allerdings nutzen immer mehr Menschen diese Kommunikationsmöglichkeit (durchschnittlicher Zuwachs um 7 Prozentpunkte seit 2011). Die zunehmende Verwendung von VoIP scheint dem Trend im Breitbandbereich zu folgen: In Zypern gab es 2012 gegenüber 2011 beispielsweise 11 Prozent mehr Haushalte mit Breitbandanbindung, und die Nutzung von VoIP stieg um 16 Prozentpunkte.

Eine erste Vorstellung der Eurobaromter-Ergebnisse gab es bereits im Juli, als insbesondere die Tatsache hervorgehoben wurde, dass bei den Internetnutzern die Übertragungsgeschwindigkeiten mittlerweile oberste Priorität haben. 45 Prozent der europäischen Internetnutzer wären bereit, für ein schnelleres Internet ihren Anschluss aufzurüsten oder sich für ein anderes Internet-Angebotspaket zu entscheiden.

Die Befragungen für die Erhebung wurden im März 2013 durchgeführt. Dazu wurden 26.786 Teilnehmer aus verschiedenen repräsentativen Gesellschafts- und Altersgruppen der EU-Bevölkerung zu Hause persönlich befragt. Die gesammelten Ergebnisse finden Sie hier. (pi/rnf)


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