Vernetzte Autos, die miteinander und mit der Straßeninfrastruktur kommunizieren können, sollen laut der EU-Kommission schon ab 2015 auf Europas Straßen zu sehen sein. [...]
Zwei europäische Normenorganisationen, ETSI und CEN, haben die Fertigstellung einer Reihe europäischer Normen bestätigt, welche die Kommission in Auftrag gegeben hatte, um vernetzte Autos Wirklichkeit werden zu lassen. Die verabschiedeten Normen sollen gewährleisten, dass Fahrzeuge unterschiedlicher Hersteller miteinander kommunizieren können. Die EU hat mehr als 180 Mio. Euro in Forschungsprojekte zu kooperativen Verkehrssystemen investiert, deren Ergebnisse bei der Ausarbeitung der Normen hilfreich gewesen sein sollen, so die Kommission. Die europäische Automobilindustrie mit ihren 13 Mio. Beschäftigten soll dadurch die Führung im Rennen um die Entwicklung der nächsten Fahrzeuggeneration übernehmen.
Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, begrüßte diesen Schritt: „Mit der Fertigstellung dieser Normen sind vernetzte Autos nun auf dem richtigen Weg. Durch die direkte Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Infrastrukturen wird der Verkehrsfluss sicherer und effizienter – zum großen Nutzen der Autofahrer und Fußgänger, aber auch zum Nutzen unserer Umwelt und unserer Wirtschaft. Dies verdeutlicht den besonderen digitalen Vorsprung Europas. Aber damit vernetzte Autos wirklich funktionieren, brauchen wir auch einheitlichere Vorschriften für schnelle Breitbandnetze. Unsere derzeit fragmentierte Frequenzpolitik ist ein Bremsklotz für unsere Wirtschaft. Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass unser vernetzter Kontinent endlich vorankommt.“
Intelligente Verkehrssysteme sind eine Priorität der Forschungs- und Innovationsprogramme der EU. Mit EU-Mitteln geförderte Forschungsprojekte spielen bei der Ausarbeitung der Normen eine wichtige Rolle. So wurden seit 2002 mehr als 180 Mio. Euro in etwa 40 unterschiedliche Projekte investiert, die sich mit kooperativen Systemen beschäftigten. Diese Projekte stellten ihre Ergebnisse ETSI und CEN/ISO zur Verfügung, die damit ihrerseits die Normen entwickelt haben. Darüber hinaus finanzierte die EU verschiedene Praxiserprobungen und Pilotprojekte wie auch bestimmte Normungsprojektteams.
Die Arbeiten an der zweiten Ausgabe des Normenpakets haben bereits begonnen. Dabei geht es um eine weitere Verbesserung der bestehenden Normen und um die Bewältigung komplizierterer Anwendungsfälle. Organisationen und Unternehmen aus Europa arbeiten mit solchen aus den USA und Japan zusammen, um sicherzustellen, dass die Systeme dann auch weltweit miteinander kompatibel sind. Denn was nützt ein Auto, dass nur in bestimmten Regionen funktioniert? (rnf)
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