Europa verliert an Bedeutung für globalen IT-Markt

Europa verliert nach Einschätzung von Marktanalysten an Bedeutung für die weltweite Computer- und IT-Industrie. Nur 24 Prozent des globalen Umsatzes mit IT-Dienstleistungen, IT-Hardware, Software sowie Telekom-Diensten und -Produkten habe Europa 2011 erwirtschaftet – Tendenz weiter sinkend. [...]

In allen wichtigen Segmenten verzeichne Europa rückläufige Zahlen. Für eine moderne Wirtschaft sei ein gut funktionierender Hightech-Sektor jedoch eine wesentliche Grundlage. Lediglich 15 der führenden hundert Unternehmen der Informationstechnik und Telekommunikation haben demnach ihren Hauptsitz in Europa. Und weniger als zehn Prozent der Umsätze in der Branche würden die Top 100 einer aktuellen Untersuchung zufolge in Europa noch generieren. Kernbranchen wie die Automobilindustrie oder der Maschinenbau bedürften allerdings einer „agilen und innovativen europäischen Higtech-Industrie“, so die Marktbeobachter von A.T.Kearney. Für die Stärkung sei eine gemeinsame europäische Hightech-Strategie nötig. Nationale Alleingänge könnten im globalen Wettbewerb nicht mithalten.
Um die Zukunft der Computer- und IT-Industrie in Europa zu sichern, sind nach Einschätzung der Analysten von A.T.Kearney mehrere Erfolgsfaktoren wichtig. Dazu zähle zum Beispiel die verstärkte Bildung von paneuropäischen Forschungszusammenschlüssen (Cluster), damit die finanziellen Mittel für Innovationen nicht zu breit und damit zu flach gestreut würden. Zudem müsse es mehr qualifizierte Abschlüsse in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technologie) geben. Zudem mahnen die Marktbeobachter eine bessere und nachhaltigere finanzielle Unterstützung von Start-ups in der Branche durch Regierungen und EU-Institutionen an. Dabei müsse die Finanzierung neben der reinen Starthilfe auch das Wachstum und die Internationalisierung sicherstellen.
Schließlich raten die Marktbeobachter dazu, den Fokus nicht auf den Verbrauchermarkt, sondern auf Lösungen für Geschäfte von Unternehmen untereinander (Business to Business) zu legen. So könne Europa mit industriellen Anwendungen in der Automobil- oder Maschinenbau-Industrie ein Alleinstellungsmerkmal entwickeln.


Mehr Artikel

News

Mehr als nur ein Compliance-Kriterium: Cybersicherheit ist eine Angelegenheit der Unternehmenskultur

Ein Blick in die Praxis zeigt: IT-Sicherheit scheitert nicht an Technologien oder Fehlverhalten, sondern bereits grundsätzlich an einem Mangel an Unternehmenskultur. Wenn Cybersicherheit in einer Organisation nur als eine schlecht durchgesetzte Aufgabe von anderen für andere verstanden wird, entsteht vielleicht eine oberflächliche Compliance, aber keine wirkliche Cyberresilienz. […]

Michael Maier, Director Austria iteratec (c) iteratec
Kommentar

KI-Transformation in Unternehmen – Eine Revolution in fünf Schritten 

Wie weit wird die Evolution der Künstlichen Intelligenz gehen und wie wird sie sich auf Wirtschaft und Gesellschaft als Ganzes auswirken? Was für Privatpersonen interessante Fragen sind, sind für Unternehmer existenzielle Themen, schließlich müssen diese wirtschaftlich gegenüber Konkurrenten bestehen, von denen viele bereits an einer effektiven Nutzung von KI arbeiten. […]

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*