Capgemini hat bekannt gegeben, dass die Europäische Kommission der Strategie- und Transformationsberatung Capgemini Consulting einen Dreijahresvertrag in Höhe von mehreren Millionen Euro erteilt hat, um die Entwicklung des Europäischen Datenportals und damit verbundener Evaluierungs- und Beratungsleistungen im Bereich der Datenökonomie fortzusetzen. [...]
Das global tätige Strategie- und Transformationsberatungsunternehmen Capgemini Consulting wird das dreijährige Engagement bezüglich des Europäischen Datenportals leiten und eine Reihe von Partnern und Subunternehmern koordinieren, darunter Capgeminis Technologie– und Engineering-Services-Tochter Sogeti.
Das Europäische Datenportal ist ein Kernbestandteil der Dateninfrastruktur des öffentlichen Sektors, die von der Europäischen Kommission und den Mitgliedstaaten eingerichtet wurde. Sie setzt sich aus drei wesentlichen Säulen zusammen:
- Europaweiter Zugang zu öffentlichen Datenressourcen über das Portal als zentrale Anlaufstelle bzw. Single-Point-of-Contact mit über 800.000 Datensätzen in 34 Ländern;
- Unterstützung der Mitgliedstaaten durch die Einrichtung und Betreuung praxisbezogener Communities für nationale Open-Data-Portalbetreiber und Entscheidungsträger sowie Schulungen und Beratungsleistungen zur Verbesserung und Aufrechterhaltung der Datenveröffentlichungspraktiken;
- Nachweis des sozioökonomischen Nutzens, der durch die Wiederverwendung öffentlicher Datenbestände entsteht, sowie verschiedene Impulse auf Mitgliedsstaatenebene, um die Weiterverwendung von Open Data zu fördern, und übergreifende Ansätze, um die Nachhaltigkeit bei der Veröffentlichung öffentlicher Daten zu sichern.
Basierend auf diesem Drei-Säulen-Ansatz besteht das übergeordnete Ziel des Europäischen Datenportals darin, positive Effekte aus der Wiederverwendung offener Daten zu nutzen. Je sorgfältiger dieser Nutzen dokumentiert und verstanden wird, desto mehr werden annahmegemäß Zugriffe, Auffindbarkeit, Veröffentlichung und Datennutzung steigen.
Das Europäische Datenportal sei prädestiniert, Standards zu setzen und die europäischen Länder dabei zu unterstützen, ihre offenen Daten zu nutzen und ein höheres Maß an Open-Data-Reife zu erreichen, erklärt Bernd Bugelnig, Geschäftsführer für Capgemini in Österreich und ergänzt: „Obwohl sich Österreich in dieser Hinsicht seit 2015 stark verbessert hat, mittlerweile im europäischen Spitzenfeld liegt und der Begriff ‚Open Government Data‘ durchaus bekannt ist, fehlt bei den Nutzern momentan noch das Bewusstsein dafür, dass sie bereits sehr viele spannende Daten über data.gv.at abrufen können. Die Herausforderung liegt also nun darin, die Bekanntheit der Plattform selbst weiter voranzutreiben.“
Neben der Verbesserung des Europäischen Datenportals wird der neue Vertrag auch die jährliche Messung der Open-Data-Reife in Europa umfassen und den Marktwert der Datennutzung vor dem Hintergrund aktueller und geplanter Entwicklungen bewerten. Darüber hinaus erhalten diejenigen europäischen Länder Unterstützung, in denen besonderes Augenmerk auf einfacher auffindbare Daten und die Verbesserung der Datenportale gelegt werden muss, um in diesen Ländern die Wiederverwendung ihrer öffentlichen Datenressourcen zu fördern.
Wendy Carrara, Principal Consultant bei Capgemini und verantwortlich für die Verwaltung des Europäischen Datenportals der Europäischen Kommission, fügt hinzu: „Die Mitgliedstaaten sind sich der Vorteile einer gemeinsamen Open-Data-Transformation bewusst und schätzen Capgemini als vertrauenswürdigen Begleiter bei der Etablierung moderner Infrastrukturen im öffentlichen Sektor. Diese Vergabe ist ein weiterer Beweis für die führende Rolle von Capgemini bei der Erschließung der Datenökonomie, in der wir die Integration einer wachsenden Zahl von Datenquellen unterstützen und Orientierung bezüglich ihrer Nutzungsmöglichkeiten bieten.”
Das Europäische Datenportal
Als Open Data (auf Deutsch: offen zugängliche Daten) bezeichnet man von öffentlichen Institutionen gesammelte, produzierte oder finanzierte Informationen, die von jedem frei genutzt, modifiziert und weitergegeben werden können. Die Vorteile öffentlicher Daten umfassen eine erhöhte Transparenz und Verantwortlichkeit der Regierungen sowie spürbare finanzielle Vorteile für Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und die Zivilgesellschaft. Der von Capgemini 2015 zur Gründung des Europäischen Datenportals veröffentlichte Bericht schätzte ein Marktvolumen von 75,7 Milliarden Euro für Open Data im Jahr 2020, einschließlich einer signifikanten Steigerung um zirka 37 Prozent zwischen 2016 und 2020. Vor diesem Hintergrund hat die Europäische Union das Europäische Datenportal gegründet. Das Portal erfasst Informationen über die in jedem der 28 europäischen Mitgliedsstaaten zur Verfügung stehenden Daten. Über die Grenzen Europas hinaus deckt es aktuell 34 Länder und 73 Kataloge ab, verlinkt auf über 800.000 Datensätze in ganz Europa und bietet eine Vielzahl von interaktiven Lernressourcen und Open Data Anwendungsbeispielen.
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