Die vier europäischen Netzbetreiber Deutsche Telekom, Orange, Telefónica und Vodafone wollen gemeinsam die Einführung von Open-Radio-Access-Network-Lösungen vorantreiben. Die Konzerne erhoffen sich dadurch mehr Flexibilität beim Aufbau und Betrieb ihrer Netze. [...]
Die europäischen Netzbetreiber Deutsche Telekom, Orange, Telefónica und Vodafone wollen gemeinsam die Einführung des Open Radio Access Network (Open RAN) fördern.
In einer gemeinsamen Absichtserklärung bekundeten nun die vier Konzerne jeweils ihr individuelles Engagement zur Einführung und zum Einsatz dieser Technologie. Das Ziel: die Vorteile neuer offener virtualisierter Architekturen, Software und Hardware zu nutzen, um agilere und flexiblere Mobilfunknetze im 5G-Zeitalter aufzubauen.
Wie es weiter hieß, wollen die Netzbetreiber eng mit bestehenden und neuen Partnern sowie europäischen politischen Entscheidungsträgern zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass Open RAN schnell Wettbewerbsgleichheit mit traditionellen RAN-Lösungen erreicht.
Zum Hintergrund: In einem traditionellen RAN bilden Basisstationen geschlossene Systeme. Das heißt, derzeit basieren solche Mobilfunkzugangsnetze meist auf herstellerspezifischen Hardware- und Software-Lösungen eines bestimmten Anbieters, die nur untereinander kompatibel sind.
Mehr Flexibilität beim Netzaufbau und -betrieb
Ziel von Open RAN ist es hingegen, Komponenten und Software verschiedener Anbieter auf Basis gemeinsamer Standards und technischer Spezifikationen in ein Funkzugangsnetz zu integrieren. Damit soll die Entwicklung eines herstellerneutralen Netzes auf der Grundlage offener Schnittstellen umgesetzt werden. Netzbetreiber sollen dadurch mehr Flexibilität beim Aufbau und im Betrieb ihrer Netze erhalten.
Dazu Enrique Blanco, Chief Technology & Information Officer (CTIO) bei Telefónica: „Open RAN ist die natürliche Evolution der Funkzugangstechnologien und wird für 5G-Netze entscheidend sein. Telefónica ist der Meinung, dass die gesamte Branche zusammenarbeiten muss, um dies zu verwirklichen. Ich freue mich, mit großen europäischen Betreibern zusammenzuarbeiten, um die Entwicklung einer offenen Technologie voranzutreiben, die dazu beitragen wird, die Flexibilität, Effizienz und Sicherheit unserer Netzwerke zu verbessern.
„Und Claudia Nemat, Chief Technology Officer bei der Telekom, ergänzt: „Bei Open RAN geht es um Netzinnovation, Flexibilität und einen schnelleren Ausbau. Die Deutsche Telekom setzt sich für die Förderung, Entwicklung und den Einsatz von Open RAN ein, um ihren Kunden ein erstklassiges Netzerlebnis zu bieten. Um diese Chance zu nutzen, ist es entscheidend, dass wir mit unseren führenden europäischen Partnern zusammenzuarbeiten, um ein vielfältiges, wettbewerbsfähiges und sicheres 4G/5G-Ökosystem zu fördern, das auf offenen RAN-Lösungen basiert.“
*Stephan von Voithenberg leitet die Online-Redaktion der Telecom Handel, schreibt aber auch regelmäßig für den Web-Auftritt der Schwesterportale Internet World Business und Com!. Sein Schwerpunkt liegt in der Telekommunikation: Das Themenspektrum reicht dabei von Produkt- und Tarifvorstellungen über allgemeine Branchenentwicklungen bis hin zu Börsennews.
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