Das Bundesrechenzentrum (BRZ) organisierte in Alpbach eine Diskussion, welche sich dem Schicksal von Staaten, Unternehmen und Menschen in Bezug auf Daten und Chancen der Digitalisierung widmete. [...]
Nach einem Impulsreferat der CEO des ruandischen E-Government Portals Irembo, Faith Keza, diskutierten Florian Marcus (Analyst des estnischen Digitalisierungszentrums), Karl Pall (Digitalisierungsexperte aus Deutschland) und Markus Kaiser (Geschäftsführer des Bundesrechenzentrums) unter der Moderation von Sandra Baierl (Kurier) über die neuesten Möglichkeiten, technologische Herausforderungen und unentdeckte Geschäftsfelder der Digitalisierung. Der private und öffentliche Sektor nützt die Chancen der Digitalisierung, um administrative Prozesse zu vereinfachen und damit das Leben der Bürger einfacher und effizienter zu gestalten.
Daten: Chancen und Herausforderungen
„Wir müssen lernen Daten nicht als Risiko, sondern als Chance zu begreifen. Die öffentliche Sicherheitsdiskussion wird leider nicht immer ganz rational geführt“, so Markus Kaiser, Geschäftsführer des BRZ im Rahmen der Wirtschaftsgespräche am Europäischen Forum Alpbach. „Mehr als dreieinhalb Millionen Österreicherinnen und Österreicher haben einen Facebook-Account, auf dem sie intimste Details aus ihrem Privatleben publizieren. Gleichzeitig aber haben Menschen Probleme damit, wenn Gesundheitsdaten zur Notfallprävention gespeichert werden. Hier ein Umdenken zu schaffen ist auch eine der zentralsten Herausforderungen der digitalen Transformation. Lasst uns nicht immer von den Risiken der Digitalisierung sprechen, wenn uns diese so viel Vorteile und Möglichkeiten bietet.“
Die digitale Transformation betrifft alle Lebens- und Arbeitsbereiche und gewinnt global immer stärker an Bedeutung. Daten werden heutzutage immer und überall generiert, gesammelt, vernetzt und ausgewertet. Genau deshalb sei es die Aufgabe von Unternehmen und staatlichen Behörden in Zukunft Daten so effektiv wie möglich zu nutzen, um Vorteile für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. „Menschen haben ein Recht auf digitale staatliche Dienstangebote. Dafür müssen die Behörden lernen, wie man effektiv mit den Daten der Bürgerinnen und Bürger umgeht und daraus den maximalen Nutzen schöpfen, beispielsweise für proaktive Dienstangebote“, sagte Florian Marcus, Experte des estnischen Digitalisierungszentrums. Auch Faith Keza ist sich sicher, dass „Unternehmen und Regierungen, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Daten benötigen, um bessere Leistungen in ihrem Job erbringen zu können“.
Sicherheit und Freiheit
Beim anschließenden BRZ-Business Lunch begrüßte BRZ-Geschäftsführerin Christine Sumper-Billinger Innenminister Wolfgang Peschorn. Sumper-Billinger strich in ihrer Begrüßungsrede die Bedeutung der Entwicklung der Datenökonomie hervor und machte auf die großen Herausforderungen im öffentlichen Sektor aufmerksam. Der Gastredner Peschorn betonte in seiner Keynote, dass „die Sicherstellung der Grund- und Freiheitsrechte und die Vertrauenswürdigkeit für den Staat an erster Stelle stehen. Hier braucht es eine Partnerschaft zwischen den Marktteilnehmern und dem Gemeinwesen.“
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