„Europäische Wirtschaft braucht dringend einen Digitalen Binnenmarkt“

Helmut Fallmann, Mitglied des Vorstandes der Fabasoft AG, hat im Rahmen der vom Unternehmen jährlich organisierten "egovdays 2014" die Schwächen des IKT-Marktes Europa aufgezeigt und Lösungen eingefordert. [...]

„Wenn Europa gegenüber den USA, Japan und den aufstrebenden Volkswirtschaften in Asien und Lateinamerika nicht weiter an Terrain verlieren und damit die Wohlstandssicherung des gesamten Kontinents gefährden will, muss die Europäische Union rasch die großen Reformziele zur Verwirklichung des Digitalen Binnenmarktes in Angriff nehmen“, forderte Fallmann.

Unter den 20 wertvollsten Marken der Welt sind aus der IKT-Branche gleich 10 US-Giganten und ein asiatisches Unternehmen gelistet. Apple hat in diesem Ranking mit 98 Milliarden US-Dollar erstmals den Gipfel erklommen. SAP als wertvollstes europäisches IKT-Unternehmen kommt hingegen gerade einmal auf Platz 25.

Bei den „Global Software Leadern“ liest sich die Rangliste aus europäischer Sicht ebenfalls eher enttäuschend. Microsoft, IBM und Oracle stehen am Siegerpodest. Und bei den Internet-Datenhändlern, die längst alle auf moderne Cloud-Infrastrukturen setzen, sind Amazon, Google oder Facebook in unbekannte Sphären entschwunden. Europa wird gewaltige Anstrengungen brauchen, wenn es diesen Goldgräbern des 21. Jahrhunderts Weltmarktanteile entreißen möchte.

Europa hat sich mit richtigen Schwerpunkt-Initiativen zwar eine mutige Vision für 2020 gegeben. Jetzt, fünf vor zwölf, geht es aber um die zügige Umsetzung dieses größten europäischen Zukunftsprojektes. Während die vier Grundfreiheiten aus dem Maastricht-Vertrag heute wirtschaftliche und gesellschaftliche Realität sind, leidet die virtuelle Wirtschaft noch immer unter der Segmentierung in nationale digitale Märkte.

Auf dem Weg zum digitalen Binnenmarkt müssen die Hebel auf vielen Ebenen in Bewegung gesetzt werden. Dazu gehört zuallererst eine größere Investitionsbereitschaft in flächendeckende, autonome, interoperable und geschützte Breitband-Infrastrukturen sowie Cloud-Plattformen. Damit können Unternehmen in Europa ohne digitale Grenzen und ohne Sicherheitsnotstand operieren, Universitäten und Forschungszentren Innovationen austauschen und die Bürger ohne Einschränkungen an der wissensbasierten Internet-Gesellschaft partizipieren. „Es ist traurig, dass die Konsumenten noch immer nicht auf einen einheitlichen elektronischen Marktplatz zugreifen und grenzenlos einkaufen können“, weist Fabasoft-Gründer Fallmann auf einen weiteren digitalen europäischen Schrebergarten hin.

Flankierend müssen die erarbeiteten europäischen Rechtsstandards für Datenschutz, beim elektronischen Zahlungsverkehr, bei Lizenz- und Urheberrechten u.v.m. in einheitliches und verbindliches europäisches Recht gegossen werden. Mit richtigen Impulsen in diesen Bereichen wird Europa sowohl die digitale Nachfrage ankurbeln als auch die digitale Inhalte-Produktion auf eine höhere Ebene bringen können.

Mit Cloud Computing kann Europa bis 2020 rund 2,5 Millionen neue Jobs schaffen und aus der IKT-Wirtschaft ein zusätzliches Volumen von 160 Milliarden Euro lukrieren. Um diesen Motor der Informationswirtschaft endlich auf höhere Touren zu bringen, müssen einheitliche Standards und Zertifikate zur Vergleichbarkeit von Angeboten etabliert, sichere Verträge zur Regelung der Art der Datennutzung und der Verantwortlichkeiten für den Datenbesitz gestaltet und ein unionweiter Cloud-Markt durch Partnerschaften von Industrie und öffentlicher Hand geschaffen werden.

Der börsennotierte Softwarekonzern Fabasoft hat seine gesamte Cloud-Strategie seit Jahren auf „Made in Europe“ ausgerichtet. „Mit unserem aktuellen Produkt-Upgrade haben wir unsere mehrfach ausgezeichnete ‚Business-Cloud für B2B Collaboration‘ noch einmal einem Europa-Check unterzogen. Fabasoft erfüllt somit alle Standards in Bezug auf  Infrastrukturqualität, Datensicherheit und Datenschutz, wie wir das auch von der Umsetzung der Cloud-Strategie der Europäischen Union erwarten“, so Fallmann abschließend. (pi)


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