Exoscale und Diggers kooperieren bei energieeffizienter Datacenter-Kühlung

Exoscale, Cloud-Service-Provider der A1 Digital, und das österreichische Unternehmen Diggers arbeiten gemeinsam an nachhaltigeren Rechenzentren der Zukunft mit dem Fokus auf künstliche Intelligenz. [...]

Martin Schechtner, CEO von Diggers (c) Diggers
Martin Schechtner, CEO von Diggers (c) Diggers

Künstliche Intelligenz wird immer wichtiger und nimmt in den Rechenzentren immer mehr Kapazitäten in Anspruch. Der Stromverbrauch von Rechenzentren in Deutschland liegt aktuell schon bei etwa 20 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr, mit steigender Tendenz. Insbesondere die KI zeigt sich als sehr energiehungrig. Zwischen 20 und 25 Prozent dieser Energie wird für die Kühlung aufgewendet. Wird diese effizienter gestaltet, entsteht enormes Einsparpotenzial in Sachen Energieaufwand. Das heißt weniger Kosten und eine bessere CO2-Bilanz. Sonst stellt sich sehr bald die Frage: In welchem Verhältnis stehen Aufwand und Ertrag von künstlicher Intelligenz?

Der Energieaufwand ist auch für den europäischen Cloud-Service-Provider Exoscale eine große Herausforderung. „Gegenwärtig sehen wir eine Rückkehr zur Kühlung der Rechenzentren mit Flüssigkeiten. Doch in vielen Fällen ist das sehr teuer, und die Abwärme wird noch viel zu selten genutzt“, erklärt Exoscale CEO Mathias Nöbauer. „Wir halten es aber für einen sinnvollen Ansatz, die in unseren Rechenzentren entstehende Wärme weiter zu nutzen, sofern Aufwand und Ergebnis in einem sinnvollen Verhältnis stehen, und wir auch deutliche Verbesserungen in Sachen Nachhaltigkeit erzielen können. Der Ansatz unseres Partners Diggers geht genau in diese Richtung, ist nachhaltig und kosteneffizient.“

Innovative Kühlung mit hohem Nutzungsgrad

Die Lösung von Diggers ist Herstellerangaben zufolge einfach zu nutzen und integriert spezielle Kühlleitungen direkt in die Serversysteme, die an den für KI eingesetzten GPUs anliegen und nimmt die dort erzeugte Hitze direkt auf. Auch die Standardprozessoren in herkömmlichen Servern, die nicht mit GPUs ausgestattet sind, lassen sich mit Diggers‘ Ansatz effizient kühlen.

Im Gegensatz zu konventionellen Klimaanlagen nutzt das System thermodynamische Effekte für den Flüssigkeitstransport, was den Energiebedarf erheblich reduzieren soll. Die entstehende Abwärme kann eigenen Angaben zufolge mit einem Nutzungsgrad von bis zu 98 Prozent beispielsweise für Warmwasseraufbereitung oder in Nahwärmenetzen verwendet werden. So kann mit dem Ansatz von Diggers bis zu 50 Prozent der Energie im Vergleich zu traditionellen Rechenzentren eingespart werden, die bisher für die Kühlung eingesetzt wird. Die Lösung lässt sich sowohl in neue als auch bestehende Rechenzentren integrieren und benötigt lediglich einen Wasseranschluss neben der Stromversorgung. Der Einsatz von Aluminium beugt zudem der Korrosion vor und sorgt für eine lange, zuverlässige Nutzungsdauer mit minimalem Serviceaufwand.

„Die Relevanz von Datacentern für digitale Geschäftsprozesse steigt schon seit Jahren. Aufgrund der steigenden Zahl von Private Clouds, wie sie gerade sehr sicherheitsbewusste Unternehmen in Zeiten neuer Herausforderung wie NIS2 brauchen, und immer leistungsfähigeren KI-Anwendungen nimmt auch die Notwendigkeit zu, diese Rechenzentren energieeffizienter zu betreiben. Mit der Flüssigkühlungslösung von Diggers realisieren wir ein Energieeinsparungspotential von rund 30 Prozent und tragen so wesentlich zu einem nachhaltigeren Betrieb von Clouds und KI bei“, erläutert A1 CCO Enterprise Martin Resel.

„Weltweit liegt der durch Rechenzentren entstehende CO2 -Ausstoß deutlich über dem des gesamten globalen Flugverkehrs. Es besteht folglich dringender Handlungsbedarf“, betont Martin Schechtner, CEO von Diggers. „Die erste Installation im Rechenzentrum der A1 zeigt deutlich, dass unsere innovative Lösung ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Rechenzentren sein kann.“

„Der Bedarf für einen reduzierten Energiebedarf in Rechenzentren ist größer denn je – Intel Xeon als Systembasis weist eine ausgezeichnete Energieeffizienz und niedrige Gesamtbetriebskosten (TCO) bei gleichzeitig hoher Leistung auf. Wir begrüßen jegliche Bestrebungen, KI-Anwendungen in der Cloud nachhaltiger zu gestalten, und das Beispiel der neuen Flüssigkeitskühlung von Diggers zeigt, wie der Energieverbrauch signifikant reduziert werden kann bei gleichzeitig sinnvoller Nutzung der Abwärme”, so Jean-Laurent Philippe, EMEA CTO von Intel.


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