Facebook hilft Studenten dabei, komplexe Unterrichtsgegenstände zu lernen und sollte daher als ernsthaftes Lerninstrument angesehen werden, schlägt eine Studie der Michigan State University. "Wenn Studenten ein Teil dieser Nischen-Communitys sind - also zusätzlich zu ihrer formalen Ausbildung - werden sie wirklich mit einem reichen Umfeld versorgt", so Forschungsleiterin Christine Greenshow. [...]
Laut der Forscherin führen Highschool-Schüler genauso wie Studenten hitzige und intelligente Debatten in offenen und gleichberechtigten wissenschaftlichen Facebook-Foren. Für die Studie wurden Studenten im Alter von 16 bis 25 Jahren freiwillig Gruppenmitglieder einer Facebook-Gruppe, die sich mit wissenschaftlichen Nachrichten im Bereich Klima beschäftigten – wie CO2 Ausstoß-Regulierungen oder umweltfreundlichem Wohnen.
Greenshow analysierte die Aktivitäten der Studenten in der Gruppe und fand heraus, dass die Beiträge über verschiedene wissenschaftliche Themen sehr zielgerichtet nur dem Thema galten und sehr zivilisiert geführt wurden. Frühere Untersuchungen zu diesem Thema haben sich auf Facebook-Foren konzentriert, die von einem Lehrer moderiert wurden. Die Ergebnisse dabei waren zwiespältig. Das Engagement der Studenten ließ zu wünschen übrig, genauso wie die Qualität der Beiträge. Hierarchie ist ein Hemmschuh für das Engagement im Web 2.0.
Greenshow glaubt, dass ihre Erkenntnisse dazu führen können, nun Facebook auch als Lernplattform neben den traditionellen Lerninstrumenten zu etablieren. Es gibt jedoch auch Kritiker, für die Facebook der Grund für Isolation und Depression bei jungen Menschen ist. Greenshow sieht aber die Chancen überwiegen. „Es gibt auch die viel zu wenig erforschten Möglichkeiten, wie zum Beispiel diese neuen Räume als Lernforen verwendet werden können oder als akademische Diskussionsplattform beziehungsweise auch Karriereplattform.“ (pte)
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