Facebook löscht Fotos endgültig

Facebook hat auf öffentlichen Druck ein neues Speichersystem in Betrieb genommen, das Fotos jetzt innerhalb von maximal 30 Tagen endgültig von den Servern löscht, wie das Branchenmedium "Ars Technica" berichtet. [...]

Vor mehr als drei Jahren tauchten die ersten Berichte auf, die besagten, dass der Social-Media-Konzern nicht in der Lage sei, angelöschte Fotos tatsächlich von den Servern zu löschen. Damit räumt das Zuckerberg-Imperium nun auf.
„Dieser Schritt ist aus rechtlicher Sicht schon lange notwendig. Bisher hat das technisch nicht funktioniert, weil Facebook die Übersicht verloren hat – das ist ein verkrüppeltes System. Facebook ist nun mal ein zusammengeschustertes Projekt, das von Studenten entwickelt wurde“, sagt „Europe vs. Facebook“-Initiator Max Schrems im Gespräch mit der Nachrichtenagentur pressetext.
Facebook-Sprecher Frederic Wolens bestätigte vor einigen Monaten die Kritik: „Das System, das wir für die Speicherung von Fotos verwenden, löscht die Fotos nicht immer von den Servern. Die Fotos werden aber sofort von der Webseite entfernt.“
Nachdem IT-Journalisten von den Neuerungen Wind bekommen haben, hat sich Wolens diese Woche erneut an die Öffentlichkeit gerichtet und verkündete: „Als Resultat von strengeren Maßnahmen für die Sicherheit und Infrastruktur haben wir eine maximale Lebensdauer gelöschter Fotos von 30 Tagen eingeführt. In manchen Fällen, die von verschiedenen Faktoren abhängen, werden die Bilder aber deutlich schneller vom Netz verschwinden.“ Welche Faktoren damit gemeint sind, konnte Wolens nicht sagen.
Facebook hat im April dieses Jahres den Foto-Service „Instagram“ gekauft und diesen in sein Netzwerk integriert. Erste Tests zeigen, dass auch Bilder von Instagram nach einiger Zeit von den Servern gelöscht werden. In einigen Fällen passierte das sogar innerhalb weniger Sekunden.
Facebook ist seit Mai ein börsennotiertes Unternehmen und wird sich auch in Zukunft mit heftiger Kritik zum Thema Datenschutz auseinandersetzen müssen. Nachdem das Löschen von Fotos endgültig zu funktionieren scheint, bleiben noch viele Probleme ungelöst. Wie zum Beispiel die Forderungen von Schrems und seinen Kollegen, die in Irland auf die Weiterführung des Datenschutz-Prozesses gegen den Software-Riesen und die Wiederaufnahmen der Gespräche mit der irischen Datenschutzbehörde warten. (pte)

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