Facebook-Postings verraten psychopathische User

Einträge über Prostitution, Enthauptung, Pornografie und Schlächter deuten auf Persönlichkeitsstörungen hin, sagen schwedische Forscher der Sahlgrenska Academy und der Lund University in ihrer neuen Analyse "The dark Side of Facebook". [...]

Die Studie ist die erste ihrer Art und basiert auf wissenschaftlichen Persönlichkeitstests und Inhaltsanalysen von 300 Amerikanern anhand ihrer 15 aktuellesten Status-Updates. Mittels eines Algorithmus wurden diese Updates einer latenten semantischen Analyse unterzogen, welche die Bedeutung von Worten misst.

„Facebook-Postings sind ein Teil der Kommunikation, der oft ungefiltert ist, weil die Hemmungen im Web geringer als im persönlichen Gespräch sind. Eine Statusmeldung ist daher nichts anders als eine Art sich auszudrücken und spiegelt den Charakter einer Person ebenso wie jede andere Art der Äußerung auch. Im Ergebnis der Studie erkenne ich nichts Außergewöhnliches“, kommentiert Psychologe Martin Gostentschnig die Untersuchung im Gespräch mit der Nachrichtenagentur pressetext.

Laut den Forschern sind Personen mit psychopathischen Zügen stark auf ihre eigenen Bedürfnisse konzentriert und es fehlt ihnen an Einfühlungsvermögen. Auch zeigen sie eine stärkere Neigung zu Gewalt. Außerdem konnten eine Reihe anderer Charaktereigenschaften festgestellt werden, wie etwa narzisstische, neurotische oder machiavellistische Züge.

Durch die Möglichkeit der Selbstdarstellung ist Facebook ein beliebtes Pflaster für Narzissten. Psychopatische Züge aufzuweisen, bedeutet aber gleichzeitig nicht auch ein Psychopath zu sein, relativiert Sverker Sikström, ein an der Studie beteiligter Psychologe, die Ergebnisse.

Nicht auf Facebook aktiv zu sein, macht viele wiederum misstrauisch. Viele Chefs sind besorgt, ein fehlender Account würde darauf hindeuten, dass dieser gelöscht werden musste, weil sich so viele unangebrachte Inhalte darauf befanden. Psychologen gehen inzwischen sogar soweit, von einem Facebook-Account als Zeichen eines gesunden, sozialen Netzwerkes zu sprechen. Sie verweisen darauf, dass etwa „Dark Knight“-Schütze James Holmes oder Attentäter Anders Behring Breivik zum Zeitpunkt der Tat keine Accounts gehabt hätten.

„Das ist eine pauschale Behauptung. Gerade nach dem NSA-Überwachungsskandal haben sich viele bewusst dafür entschieden, auf einen Facebook-Account zu verzichten und können trotzdem ein geregeltes Umfeld vorweisen. Solch ein Vorgehen wäre arbeitsmarktrechtlich außerdem sehr problematisch“, widerspricht Gostentschnig abschließend. (pte)


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