Facebook soll tiefere Freundschaften fördern als Twitter, wie eine aktuelle Studie der Indiana Universtiy zeigt. [...]
Für diese Erhebung wurden Millionen von Facebook-Nutzern und ihre sozialen Beziehungen untersucht. Zusätzlich wurden Gruppengrößen, Beziehungsnähe der Kontakte und die Interaktionen gemessen. Die Offenheit der Kommunikationskanäle auf Facebook kann laut den Forschern zu einer stärkeren Bindung der Freundschaftsgruppen führen. Auch Freunde der Freunde können sich mit den jeweiligen Usern in Verbindung setzen und somit den Bekanntenkreis vergrößern. Auf Twitter hingegen können Postings auch ohne Interaktion verbreitet werden – die Bindung ist daher schwächer.
„Meiner Meinung nach sind Twitter und Facebook von Grund auf unterschiedlich ausgerichtet“, erklärt Social-Media-Experte Jonny Jelinek von webfeuer im Interview mit der Nachrichtenagentur pressetext. Facebook ermöglicht zum einen eine gute Selbst-Präsentation, was auf Twitter jedoch kaum möglich ist.
„Facebook ist auf Freundschaften ausgelegt, während User auf Twitter vielmehr Nachrichten abonnieren oder Informationen posten können, die selten persönlicher Natur sind“, sagt der Experte. Die Vorzüge seien je nach persönlichem Geschmack zu sehen.
Jede Plattform habe ihre Vor- und Nachteile für Privatpersonen sowie Firmen. „Für Unternehmen ist es über Twitter schwieriger Fuß zu fassen, da es auf dieser Plattform unter anderem eine eigene Sprache schon gibt, die zuerst gelernt werden muss“, sagt Jelinek. Facebook sei hierbei einfacher und effektiver.
„Facebook hat aber auch das Image, oberflächlich zu sein, weil auf der Plattform alles so schnell passiert“, führt der Spezialist aus. Wenn Nutzer jedoch jemanden über das Netzwerk kennenlernen, sich für diesen interessieren und mit der Person beschäftigen, so könnten auch tiefe und langfristige Freundschaften entstehen. Facebook würde an der Beziehung von Freunden, die auch im „echten“ Leben überaus verbunden sind, jedoch nicht viel ändern. (pte)
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