Mark Zuckerberg hat den 10-Jahres-Plan von Facebook vorgestellt und dabei eine Reihe von Neuerungen präsentiert. [...]
Chatbots spielen in der 10-Jahres-Strategie von Facebook eine große Rolle. Das erklärte Facebook-Chef Mark Zuckerberg bei der Eröffnung der Facebook-Entwicklermesse F8 in San Francisco, bei der der 10-Jahres-Plan vorgestellt wurde. Bestandteil des Plans ist es, den nunmehr fast 1,7 Milliarden Facebook-Nutzern neue Innovationen anzubieten, damit sie Facebook auch dauerhaft treu bleiben.
In seiner Rede kritisierte Zuckerberg indirekt Donald Trump, ohne ihn namentlich zu nennen. Der Republikaner erklärt immer wieder, eine Mauer zwischen den USA und Mexiko bauen zu wollen, um die Immigration einzudämmen. Zuckerberg erklärte in seiner Rede, die auch auf Facebook im Video verfügbar ist: „Anstatt Mauern zu bauen sollten wir den Menschen helfen, Brücken zu bauen.“
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Später erklärte Zuckerberg in einem Facebook-Beitrag, dass es ihm in seiner Rede nicht „um eine Person oder Nation“ gegangen sei. Vielmehr wollte er betonen, wie wichtig es ihm auch weiterhin sei, die Welt zu vernetzen und die Menschen dadurch einander näher zu bringen. Es gehe ihm auch darum, den „Mut zu haben, Hoffnung statt Angst“ zu wählen.
FACEBOOK SETZT AUF CHATBOTS
Dabei gab Facebook auch bekannt, dass der Facebook Messenger mittlerweile von über 900 Millionen Nutzern weltweit genutzt wird. Über Facebook Messenger und die ebenfalls zu Facebook gehörende WhatsApp werden aktuell jeden Tag etwa 60 Milliarden Nachrichten versendet. Auf dem Höhepunkt der SMS, so erklärte Zuckerberg, wurden täglich weltweit „nur“ 20 Milliarden SMS versendet.
Über Chatbots sollen die Nutzer des Messengers künftig mehr Möglichkeiten erhalten. So können per im normalen Konversationstext gehaltenem Gespräch mit diesen Chatbots die Nutzer beispielsweise künftig Produkte bestellen, ein Hotelzimmer buchen oder Informationen erhalten. Die entsprechenden APIs, die Entwicklern das Programmieren solcher Chatbots gestattet, hat Facebook zeitgleich in einer Vorabversion veröffentlicht.
Bei der Vorstellung der Chatbots zeigte Facebook-Chef Mark Zuckerberg zwei Beispiele für den Einsatz solcher Chatbots. So versorgt etwa ein CNN-Chatbot den Nutzer mit wichtigen News und lernt dabei mit der Zeit, welche Nachrichten den Nutzer am meisten interessieren. In der zweiten Demo zeigte Zuckerberg, wie Nutzer mit einer Textnachricht beim US-Blumenlieferdienst 1-800-Flowers Blumen bestellen können.
Das Konzept für smarte Chatbots ist derzeit ein wichtiges Thema nicht nur für die Anbieter von Kommunikationsanwendungen, sondern auch für alle Unternehmen, die im Web Geld verdienen wollen. Immerhin können durch Chatbots direktere und bequemere Kontakte mit den Nutzern hergestellt werden als über Hotlines. Außerdem sind Chatbots immer erreichbar.
Microsoft hatte erst kürzlich auf seiner Entwicklermesse BUILD 2016 ebenfalls die für die Entwicklung solcher Chatbots benötigten APIs in einer Vorabversion veröffentlicht. Die Macher von Telegram bieten einen Telegram Bot Store an, über den bereits eine Reihe von Chatbots erhältlich sind. Die für die Erstellung solcher Bots benötigten Tools hat Telegram soeben in einer aktualisierten Version veröffentlicht.
Weitere wichtige Ankündigungen zum Start der F8:
- Facebook hat mit Account Kit ein neues Plug-in für Apps vorgestellt, dank dem sich Nutzer über ihre Telefonnummer oder Mail-Adresse bei den Apps anmelden können und dadurch das Merken von Passwörtern entfällt. Nach Eingabe der Telefonnummer (oder Mailadresse) wird ein Bestätigungscode per SMA an das Smartphone des Nutzers geschickt, über das er sich dann einloggen kann.
- Facebook hat mit der Facebook Surround 360 eine 360-Grad-Kamera vorgestellt, die das Unternehmen nicht selbst verkaufen will. Stattdessen soll die Kamera, die über 17 Objektive verfügt und rund 30.000 US-Dollar kostet, Open Source werden. Facebook will im Verlauf des Sommers die Hardware-Dokumentation und die Software auf GitHub bereitstellen. Mit diesem Schritt will Facebook 360-Grad-Videos Schwung verleihen, damit eine Prognose Zuckerbergs leichter in Erfüllung gehen kann, denn schon in gut zehn Jahren werden VR-Brillen laut dem Facebook-CEO so aussehen wie heute normale Brillen. Je mehr 360-Grad-Inhalte aber bereitstehen, desto schneller wird die Entwicklung von VR voranschreiten. Facebook hat durch den Kauf von Oculus im Jahr 2014 bereits Milliarden US-Dollar in das Thema VR gesteckt. Mit der Kamera will Facebook sicherlich dazu beitragen, dass mehr 360-Grad-Videos entstehen. Seit September 2015 zeigt Facebook auch 360-Grad-Videos im News-Feed an.
- Über einen neuen „Speichern auf Facebook“-Button können Web-Entwickler beim Inhalt auf ihren Seiten ein neuen Button einfügen. Sobald die Nutzer beim Lesen von Inhalten den Button klicken, wird der Inhalt in einem gesonderten Bereich des Facebook-Kontos des Nutzers abgelegt. Eine neue „Zitier“-Funktion soll außerdem das Teilen von Inhalten auf Websites über Facebook erleichtern.
* Panagiotis Kolokythas ist Redakteur der PC-Welt.
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