Fachjargon und PP: Die 10 Kommunikationsfehler von CIOs

CIOs kommunizieren besser, als es ihnen manche Klischees nachsagen. Trotzdem machen sie Fehler, zum Beispiel beim Einsatz von Powerpoint. [...]

CIOs sollten ihre Zuhörer auch emotional einbeziehen. Experten empfehlen, mit einer Geschichte die Vorstellungskraft der Zuhörer anzusprechen (c) pixabay.com

CIOs haben immer noch mit dem Vorurteil zu kämpfen, dass sie schlechte Kommunikationsfähigkeiten haben und die Sprache der Fachabteilungen nicht beherrschen. Viele können dieses Klischee durch überzeugende und wortstarke Auftritte im Vorstand oder auch in der Öffentlichkeit entkräften.

Trotzdem gibt es einige Fehler, die speziell CIOs immer wieder passieren. Wer diese zehn Kommunikationsfehler kennt, kann sie vermeiden:

1. Zu viel Fachkauderwelsch

Technischen Jargon im Gespräch mit Nichttechnikern zu benutzen, ist sicherlich der häufigste Kommunikationsfehler von CIOs. Man sollte sich immer in den Wissensstand seines Gegenübers hineinversetzen und versuchen, auf Augenhöhe zu kommunizieren.

2. Über technische Probleme maulen

Es bringt nichts, Vorgesetzten und Vorständen detailreich von technischen Problemen zu erzählen. Sie verstehen nicht, worum es geht und könnten den Eindruck bekommen, dass in der IT alles schief läuft.

3. Wie ein Sales-Mitarbeiter klingen

Wenn CIOs von anderen Geschäftsbereichen auf ihre Position rücken, passiert es häufig, dass sie zu ihren Mitarbeitern sprechen, als wären diese Sales-Mitarbeiter. Mit werbestarker Sprache motiviert man keine IT-Experten.

4. Fluchen

Es mag sein, dass Flüche einen als besonders tough erscheinen lassen. In einer CIO-Position sind sie aber fehl am Platz. Unsere amerikanische Schwesterpublikation CIO.com berichtet sogar von einem jungen CIO, der wegen Fluchens seinen Posten verloren hat.

5. Zu wenig fragen

Es kommt immer wieder vor, dass CIOs zu wenig fragen. Dabei gibt es drei Gründe, weshalb sie ohne Scheu Fragen stellen sollten. Sie erhalten neue Einblicke, beziehen ihre Zuhörer mit ein und bauen Beziehungen zu Kollegen auf.

6. Andere zu wenig einbeziehen

Wenn CIOs an neuen technischen Lösungen arbeiten, sprechen sie häufig selbstbewusst über diese. Sie machen dabei aber manchmal den Fehler, Betroffene nicht ins Boot zu holen und ihnen das Gefühl zu geben, Teil des Projekts zu sein. Ein CIO berichtet, wie er mit einer Projektidee voranpreschte, ohne sein Team ausreichend einzubeziehen. Im Endeffekt hat das Mehrarbeit verursacht.

7. Ideen mit Übertreibung verkaufen

Wenn CIOs Budget für neue Technologien benötigen, neigen manche zu Übertreibungen in ihrer Argumentation. „Unser Unternehmen braucht diese neuen Server zum Überleben“, heißt es dann beispielsweise. Anstatt auf eine Lösung zu pochen, sollte man in einem Meeting lieber mehrere Möglichkeiten mit ihren Vor- und Nachteilen präsentieren. Wichtig ist es auch, den jeweiligen Nutzen fürs Business hervorzuheben.

8. Zu sehr auf Fakten stützen

CIOs kann in Meetings der Fehler passieren, dass sie sich in ihrer Argumentation für eine Investition maßgeblich auf Fakten stützen. Sie vergessen dabei, wie wichtig es ist, Zuhörer auch emotional einzubeziehen. Hier empfehlen Experten, mit einer Geschichte die Vorstellungskraft der Zuhörer anzusprechen.

9. Zu wenig Wertbeitrag kommunizieren

Wenn CIOs über den Wertbeitrag der IT sprechen, gehen Sie häufig nicht weit genug in ihrer Argumentation. Sie stellen einen Fortschritt oder eine Verbesserung dar, aber sie arbeiten nicht heraus, in welcher Weise das Unternehmen insgesamt davon profitiert.

10. Mit Powerpoint einschläfern

Man begegnet ihnen immer wieder – den mit Spiegelstrichen vollgepflasterten Powerpoint-Folien, die dem Zuhörer so viele Informationen liefern, dass er im Endeffekt nichts lernt. Vor einer Präsentation sollte man darüber nachdenken, ob eine Aufzählung auf Powerpoint das vermittelt, was man sagen möchte. Wer ein neues System präsentieren möchte, findet vielleicht eine lebendigere Darstellungsform.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*