Fälscher lassen Samsungs Smartwatch links liegen

Tragbare Smartwatches sollen nach dem Willen der Hersteller der nächste große Elektronik-Trend werden. Aber Produktpiraten in China, die sonst eifrig iPhones und andere Bestseller kopieren, ignorieren offenbar die neuen Geräte. [...]

Obwohl Shenzhen mit seinen hunderten Geschäften, die die Produktfälschungen anbieten, als Zentrum der Branche gilt, findet sich dort keine einzige Raubkopie der Samsung Galaxy Gear Smartwatch, so CNN. Das könnte ein erstes Indiz für ausbleibenden Verkaufserfolg sein.

Von 20 Geschäften, die das CNN-Team in Shenzhens Shopping-Zentrum besucht hat, verkaufte kein einziges Kopien von Samsungs Galaxy Gear Smartwatch, obwohl dort andere Produktfälschungen ganz offen über den Ladentisch gehen. Keiner der Angestellten konnte außerdem Hinweise darauf geben, wo sonst ein Fake erhältlich sein könnte. Nur das Original wurde dort verkauft, während allerdings in den übrigen hunderten Shops noch nicht mal dieses angeboten wurde.

Das Talent der Chinesen für Fälschungen bereitet Konzernen wie Apple und Samsung schon lange Kopfschmerzen, weil diese die Profite schmälern. Das Zweitschlimmste nach dem kopiert werden ist aber möglicherweise, als Produkt ignoriert zu werden. Samsungs Galaxy Gear Smartwatch ist eines der ersten derartigen am Körper tragbaren Geräte, die im Handel erhältlich sind. „Es ist ein ernstes Warnsignal“, dass davon keine Kopien erstellt werden“, sagt Alf Rehn, Professor für Management an der Åbo Akademi Universität in Finnland.

„Bei Produktpiraterie geht es darum, vom Hype zu profitieren: Kreiere etwas, das gut genug ist, um auszusehen, wie das Original, und mache Geld mit denen, die für die authentische Sache nicht zahlen wollen oder können, aber sie trotzdem haben wollen. Ohne Hype gibt es keinen Grund für Kopien, und es sieht so aus, als hat Samsungs Smartwatch bisher keinen Hype ausgelöst“, unterstreicht der Wissenschaftler.

Das bedeutet nicht, dass die Galaxy Gear ein kompletter Reinfall ist, eher, dass sie primär eine kleine Gruppe von Gadget-Enthusiasten anspricht, die das Original kaufen möchten, anstatt die Masse der Kunden anzuziehen. „Somit ist das nicht notwendigerweise ein Desaster für Samsung, aber definitiv ein ernstes Warnsignal, da die Shenzhen-Leute ein Indikator für Elektronik-Konsum sind“, stellt Rehn fest. Im Vergleich dazu sei es beim iPhone sogar so gewesen, dass die ersten Klone aufgetaucht seien, bevor das iPhone überhaupt offiziell erhältlich gewesen sei. (pte)


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