FEEI fordert ganzheitliche und kooperative Herangehensweise zur Sicherung von Arbeitsplätzen

Österreich kämpft nach wie vor mit einer hohen Inflation, die weiterhin über dem EU-Schnitt liegt. Als stark exportorientierte Branche trifft das die Elektro- und Elektronikbranche, den drittgrößten Industriezweig des Landes, besonders hart. [...]

Foto: GerdAltmann/Pixabay

Der Wirtschaftsstandort Österreich wird durch permanent steigende Kosten – für Energie, Rohstoffe sowie stark gestiegene Löhne und Gehälter – im globalen Wettbewerb zunehmend uninteressant. Immer mehr Unternehmen stellen sich die Frage, ob das Weiterführen ihres Betriebes noch wirtschaftlich und sinnvoll ist.

Standort stärken

Um den Standort im globalen Wettbewerb weiterhin attraktiv zu halten und Arbeitsplätze zu sichern, braucht es eine kooperative und zukunftsgerichtete Herangehensweise aller beteiligten Parteien. Dabei spielt die Sozialpartnerschaft, als grundlegender Pfeiler unserer Gesellschaft und bei den im März startenden Kollektivvertragsverhandlungen der Branche, eine essenzielle Rolle.

“Der Kern gelebter Sozialpartnerschaft liegt in der gegenseitigen Anerkennung von Interessen und Bedürfnissen. Es gilt, die Herausforderungen als gemeinsame Aufgabe zu begreifen und durch Dialog und Kompromissbereitschaft tragfähige Lösungen zu finden”, sagt Wolfgang Hesoun, Obmann des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie.

“Wir befinden uns wirtschaftlich in einer Abwärtsspirale. Immer mehr Unternehmen in der Branche wandern aus Österreich ab oder setzen Mitarbeiter:innen frei. Wenn wir diese Entwicklung der letzten Monate nicht stoppen, nimmt die Deindustrialisierung ihren Lauf – und das bedeutet für uns alle einen spürbaren Wohlstandsverlust und wird auch die Sozialpartnerschaft nachhaltig belasten. Ich halte es daher für wesentlich, dass die anstehenden Lohn- und Gehaltsverhandlungen in der Elektro- und Elektronikindustrie mit besonderem Augenmaß geführt werden“, weist Hesoun auf den Ernst der Lage hin.

Unterstützende Maßnahmen nötig

Darüber hinaus fordert er auch unterstützende Maßnahmen seitens der Politik, etwa gegen die anhaltend hohe Inflation, oder Maßnahmen zur Stärkung der Innovationskraft und Forschungstätigkeit. „Die schrittweise Senkung von Lohnnebenkosten stellt einen effektiven Hebel dar, um Unternehmen finanziell zu entlasten und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken“, so Hesoun.

Hinzu kommt die Forderung nach vereinfachten Verwaltungsverfahren, weniger Bürokratie und klaren rechtlichen Rahmenbedingungen. „Unternehmen brauchen ein attraktives wirtschaftliches Umfeld, um zu wachsen und zu expandieren.“

Das für den Standort relevante „Geschäftsmodell“ sollte nicht Arbeitgeber gegen Arbeitnehmer oder umgekehrt lauten, sondern wie können wir uns alle auf den digitalen Wandel der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Industrie vorbereiten, der den internationalen Wettbewerb bereits stark beherrscht.

So wie im Bereich der Digitalisierung wird die Künstliche Intelligenz europäische Unternehmen – mehr als jemals zuvor – zwingen, ihre Produktivität zu steigern, Innovationen zu fördern und die Kundenerfahrung zu verbessern. Die Frage ist nicht, ob wir uns dem stellen wollen, sondern wie wir uns dem bestmöglich und rasch stellen. Hesoun fordert daher, dass der Fokus verstärkt auf Maßnahmen gelegt wird, die damit verbundenen Herausforderungen zu bewältigen. Dies beinhaltet die Förderung von Bildung und Weiterbildung, oder aber den Aufbau einer KI-Infrastruktur, die auf ethischen Prinzipien basiert.


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