Fehlen externer Investoren: Eigentor für Startups

Immer mehr US-Unternehmer haben in den vergangenen Jahren versucht, ihre Firma ausschließlich mit eigenem Kapital aufzubauen. Mit dem Wirtschaftsaufschwung werden jedoch die Nachteile einer solchen Finanzierungsstrategie deutlich. Denn aufgrund der steigenden Nachfrage werden oft schnell Finanzspritzen von außen benötigt. Jedoch fehlen den Gründern dann oft die Kontakte, um die richtigen Türen zu öffnen. [...]

Die Finanzierung aus der eigenen Tasche ist unter US-Entrepreneuren viel beliebter, als externe Investoren mit ins Boot zu holen. Bis Juli 2014 stieg der Anteil der Unternehmen, die gänzlich auf eine externe Finanzierung verzichteten, auf über ein Viertel. 2009 waren es noch 16 Prozent, wie die Zahlen der National Small Business Association zeigen. Danach verkauften 2014 nur zwei Prozent Unternehmensanteile an Investoren.

Viele Startups sind zuletzt jedoch schneller gewachsen als sie selbst erwartet haben. Das hat in vielen Fällen dazu geführt, dass einige davon ihre notwendigen Betriebsausgaben nicht mehr zahlen konnten, wie auch Craig Everett von der Pepperdine University bestätigt. Laut einer Befragung der Private-Equity-Firma Mainsail Partners unter 460 Gründern eigenfinanzierter Startups zeigt dieses Problem deutlich auf.

Laut Mainsail Partners gaben 42 Prozent an, 2014 zu wenig Kapital für Wachstum zu haben. Die Zahl erhöhte sich gegenüber dem Jahr zuvor um sieben Prozent. Einer derjenigen, die vom heiligen Pfad des „Bootstrapping“, also ohne externe Kapitalgeber, abgekommen ist, heißt Ken Deckinger, der Gründer der Dating-Site „Jess Meet Ken“. Er hat seit der Gründung des Unternehmens mehr als 100.000 Dollar an persönlichen Ersparnissen in das Projekt gesteckt. Seine Webseite hat heute rund 10.000 User, die monatlich neun bis 23 Dollar bezahlen. Nun braucht er Kapital, um einen Techniker einzustellen und das Marketing zu erhöhen. „Investoren zu finden, ist ein langsamer Prozess“, so Deckingers Fazit.

Auch Anant Kale, Chef und Gründer von „AppZen“, eine Software, die in Geschäftsberichten Betrügereien aufspürt und in den ersten acht Monaten ihres Bestehens 400.000 Dollar erwirtschaftet hat, bestätigt Probleme. Nachdem er erstmals versuchte mit Investoren Kontakt aufzunehmen, um für Wachstum in seinem Unternehmen zu sorgen, erkannte er die Probleme beim Auftreiben externer Investoren. „Wir erkannten, dass wir nicht sehr gut vernetzt waren. Es geht alles sehr langsam, weil es nur darum geht, wen du kennst.“ (pte)


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