Fehlende Budgets für Cloud-Sicherheit verzögern die Einführung der Cloud bei Regierungsbehörden

Eine aktuelle Studie von Netwrix stellt fest, dass trotz der Initiativen von Regierungen zur Förderung des Cloud-Einsatzes die Anzahl der Organisationen der öffentlichen Hand, die bereit sind, eine Cloud-First-Strategie einzuführen seit 2018 um 20 Prozent gesunken ist. [...]

Steve Dickson, CEO von Netwrix
Steve Dickson, CEO von Netwrix (c) Netwrix

Als Anbieter von Software für Informationssicherheit und Governance ist Netwrix der öffentlich Sektor ein großes Anliegen, was sich auch in dem jüngst veröffentlichten globalen „2019 Netwrix Cloud Data Security-Report“ für den öffentlichen Sektor zeigt. Die wichtigsten Ergebnisse sind in einer (englischsprachigen) Infografik zusammengefasst, die hier angesehen werden kann. Diese Grafik bietet einen Branchenblick auf die Daten, die Regierungsorganisationen in der Cloud speichern, auf den Sicherheitsstatus ihrer CloudDaten sowie auf ihre Pläne zum Schutz von Daten in der Cloud und zur weiteren Nutzung der CloudTechnologie.  

Der 2019 Netwrix Cloud Data Security Report zeigte, dass die Anzahl der Organisationen im öffentlichen Sektor, die bereit sind, die Cloud-First-Strategie umzusetzen oder ihre gesamten Infrastrukturen in die Cloud zu verlegen, seit 2018 um fast 20 Prozent zurückgegangen ist. Tatsächlich würden lediglich 32 Prozent in Erwägung ziehen, eine Cloud-First-Strategie einzuführen und nur 20 Prozent würden darüber nachdenken, sich zu 100 Prozent auf die Cloud zu verlassen.

Der von ihnen genannte Hauptgrund sind die fehlenden Mittel: 92 Prozent der IT-Teams erhielten 2019 keine Budget-Erhöhung für die CloudSicherheit, und 50 Prozent von ihnen gaben an, sie bekämen keine finanzielle Förderung, wenn es um die Behebung von Problemen mit der CloudSicherheit gehe.

Weitere Ergebnisse der Studie, die auch der Infografik zu entnehmen sind:

  • Die Mehrheit der Regierungsorganisationen speichert personenbezogene Daten (PII) von Mitarbeitern und Bürgern in der Cloud (60 Prozent bzw. 62 Prozent). Ihre Hauptgründe für die Verschiebung sensibler Daten in die Cloud sind Kosteneffizienz (31 Prozent), Verfügbarkeit für externe Mitarbeiter (28 Prozent) und Sicherheitsbedenken (21 Prozent). 
  • 28 Prozent der Regierungsorganisationen erlebten in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einen Sicherheitsvorfall. Diese Organisationen haben zwei Dinge gemeinsam: Keine von ihnen hat alle in der Cloud gespeicherten Daten klassifiziert, und alle speicherten ihre gesamten sensiblen Daten in der Cloud. Noch beunruhigender ist, dass 59 Prozent der Organisationen nicht feststellen konnten, ob die Vorfälle von externen Akteuren oder von Insidern verursacht wurden.
  • Die Mehrheit der Organisationen plant, die Datensicherheit in der Cloud durch Verschlüsselung der Daten (61 Prozent) und die Verbesserung des Zugriffsmanagements (55 Prozent) zu optimieren. Jedoch nicht alle IT-Teams bekommen ein ausreichendes Budget zur Unterstützung dieser Initiativen: Bei nur 8 Prozent wurden 2019 die Budgets für die Cloud-Sicherheit erhöht. Allerdings berichteten diese Wenigen von einer erheblichen Budgeterhöhung von durchschnittlich 80 Prozent.
  • Ein Viertel der Organisationen, die ihre gesamten sensiblen Daten in der Cloud speichern, würde in Betracht ziehen, einige oder ihre gesamten Daten zurück on premise zu holen. Zu den Hauptgründen, sich von der Cloud zu lösen, gehören die hohen Kosten (43 Prozent), die Unfähigkeit, Sicherheit zu gewährleisten (29 Prozent) und die mangelnde Kontrolle (14 Prozent).  Sie würden mit der Migration von Daten von Bürgern (29 Prozent), Zahlungsdaten (29 Prozent) und Gesundheitsdaten (29 Prozent) beginnen.

Trotz Initiativen wie in den USA die Federal Cloud Computing Strategy seien viele Organisationen vorsichtig im Umgang mit der Cloud, da ihr Budget nicht ausreiche, um einen entsprechende Datensicherheit sicherzustellen, weiß sagte Steve Dickson, CEO von Netwrix. „Organisationen des öffentlichen Sektors müssen wissen, welche Daten sie in der Cloud haben, und sicherstellen, dass sie diese ihrem Sensibilitätsgrad entsprechend klassifizieren können. Dieser Ansatz ermöglicht die Priorisierung ihrer Cybersicherheitsbemühungen und die Auswahl geeigneter Kontrollen im Rahmen ihres Budgets zur Sicherung kritischer Daten“, so Dickson.

Der englischsprachige 2019 Netwrix Cloud Data Security Report für den öffentlichen Sektor kann hier gegen Angabe einer E-Mail-Adresse heruntergeladen werden.


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