Fehlende Transparenz bei IT-Ausgaben verursacht Mehrkosten

Der Softwareanbieter Flexera hat seinen Statusbericht 2020 zu IT-Kosten und Ausgabenmanagement „2020 State of Tech Spend Report“ veröffentlicht. Die Umfrage unter CIOs und IT-Verantwortlichen zeigt: Unternehmen verpassen es nach wie vor, ihre IT-Ausgaben optimal zu verwalten und so langfristig Kosten einzusparen. [...]

Unternehmen verpassen es nach wie vor, ihre IT-Ausgaben optimal zu verwalten und so langfristig Kosten einzusparen. (c) pixabay

Im Durchschnitt entfallen 8,2 Prozent des Unternehmensumsatzes auf die IT-Ausgaben. Insbesondere in Unternehmen aus den Brachen Technologie, Finanzdienstleistungen, Einzelhandel, Konsumgüter, Transport und Gesundheitswesen liegen die IT-Ausgaben damit deutlich über der Benchmark von 4 Prozent. Nach Einschätzung der Befragten handelt es sich bei 12 Prozent der IT-Ausgaben um unnötige und vermeidbare Kosten. Branchenexperten schätzen den Anteil an verschwendeten IT-Ausgaben jedoch deutlich höher ein.

„Der ROI von IT-Anschaffungen ist oft nicht eindeutig“, sagt Jim Ryan, Präsident und CEO von Flexera. „Klar ist, dass viele Investitionen keinen echten Mehrwert für die Unternehmen darstellen. Nach unserer Erfahrung, sind tatsächlich 30 Prozent der getätigten Technologieausgaben nicht rentabel. Gerade angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Lage, ist es für Unternehmen besonders wichtig, in Bezug auf ihre Geschäftstätigkeiten und Finanzen agil zu bleiben und mögliche Krisen abfedern zu können. Die Fähigkeit, IT-Ausgaben proaktiv der Geschäftslage anzupassen, ist hier eine enorme Chance, und der Zeitpunkt könnte kaum besser sein.“

Effitienz im Ausgabenmanagement fehlt

Die Effizienz im Ausgabenmanagement zu steigern und unnötige Kosten zu reduzieren scheitert laut Ryan oft an mangelnder Transparenz: So führten 61 Prozent der Befragten das Reporting nach Business Services als größte Herausforderung an. Die Erhebung von Daten zu IT-Ausgaben (43 Prozent) und das Reporting über die IT-Ausgaben nach Anwendungen (38 Prozent) folgen an zweiter und dritter Stelle. Das größte Hindernis für ein effektives Ausgabenmanagement ist laut 86 Prozent die große Anzahl manueller Prozesse, gefolgt von der Sicherstellung der Ausgabeneffizienz bzw. der Vermeidung von Verschwendung (89 Prozent). Gelingt es Unternehmen hier Prozesse zu optimieren, ergeben sich erhebliche Einsparungspotentiale.

Die Ergebnisse im Überblick:

  • Zu den Top IT-Initiativen 2020 zählen die digitale Transformation (54 Prozent), Cybersicherheit (49 Prozent) und der Weg in die Cloud (40 Prozent).
  • Die Ausgaben für die Cloud (25 Prozent) übersteigen mittlerweile die Ausgaben für On-Premise (22 Prozent), wobei Software as a Service (SaaS), Infrastructure as a Service (IaaS) und Platform as a Service (PaaS) zu den Cloud-Ausgaben gerechnet werden. 
  • Im Zuge ihrer Cloudmigration, planen 65 Prozent der Befragten die Zahl ihrer Rechenzentren im nächsten Jahr zu reduzieren.
  • Mit einem Anteil von 43 Prozent bei den Befragten ist Microsoft mit Abstand der größte Anbieter auf dem Weg in die Cloud. Es folgen SAP mit 13 Prozent und Amazon Web Services (AWS) mit 10 Prozent.
  • Über 80 Prozent der Befragten beabsichtigen die Ausgaben für SaaS und IaaS/PaaS im nächsten Jahr zu erhöhen.
  • Die Mehrheit der Befragten plant Lösungen von cloudbasierten Anbietern weiter auszubauen, mit AWS (65 Prozent) und Microsoft (56 Prozent) an der Spitze.

„Die Umfrage zum neuen Flexera Statusreport verschafft uns Klarheit darüber, wie Unternehmen wichtige IT-Trends wie die digitale Transformation, Cybersicherheit oder Cloud Computing angehen und für sich nutzen“, so Ryan. „Dabei zeigt sich schnell, ob und wie diese Initiativen einen Wettbewerbsvorteil in den jeweiligen Branchen erzielen. Das ist nicht uninteressant, betrachtet man die hohen Investitionen, die dieser Technologie-Shift mit sich bringt.“


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