Fehlerfreie Backups durch Automatisierung

Backup-Admins sehen sich mit einer Vielzahl an Problemen konfrontiert. Beim Thema Datensicherung kann nämlich einiges schiefgehen. Um die Kontrolle zurückzugewinnen, bedarf es einer automatisierten Backup-Lösung mit dem Blick von außen. [...]

Björn Albers, Senior Systemberater bei der Schmitz RZ Consult GmbH (c) Schmitz
Björn Albers, Senior Systemberater bei der Schmitz RZ Consult GmbH (c) Schmitz

Die vergangenen drei Jahre haben eindrucksvoll bewiesen, dass das Thema Backup oder Datensicherung immer weiter in den Fokus gerät. Das liegt vor allem an der stetig steigenden Anzahl an Cyberattacken auf viele namhafte Unternehmen verschiedenster Größen. Die durch Diebstahl von IT-Ausrüstung und Daten, Spionage und Sabotage entstandenen Schäden steigen weltweit an. Besonders der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat die allgemeine Lage im Cyberraum verschlimmert und die Anzahl der Ransomware-Attacken in die Höhe schießen lassen. Bei dieser Art des Angriffs wird der Zugriff auf Daten blockiert oder sensible Daten von Unternehmen werden verschlüsselt. Die betroffenen Unternehmen erhalten diese erst zurück, sobald sie ein hohes Lösegeld gezahlt haben. Dies kann jedoch umgangen werden, wenn Unternehmen unverschlüsselte Daten aus Backups mit vertretbaren Recovery Time Objectives (RTOs) und Recovery Point Objectives (RPOs) wiederherstellen können. Sicherungskopien stellen somit die letzte Verteidigungslinie gegen Datenverlust dar.

Die Komplexität von Backup-Infrastrukturen

Neben der äußeren Bedrohung in Form von Cyberattacken sehen sich Administratoren auch mit internen Herausforderungen konfrontiert. Zurückzuführen ist dies auf komplexer werdende Backup-Infrastrukturen – ein Umstand, der durch die Weiterentwicklung auf dem Software-Markt für Datensicherung befeuert wird. Während die Datensicherung im eigenen Rechenzentrum (On-Premise) eine gängige Form darstellt, um Backups und weitere Sicherungskopien an anderen Orten abzulegen, wird seit einigen Jahren verstärkt das breite Angebot an Clouddiensten in Anspruch genommen. Somit speichern Unternehmen Backups nicht nur On-Premise, sondern ebenfalls bei Anbietern in der Cloud oder sie kaufen Software as a Service (SaaS), um mithilfe der Software Backups erstellen zu können. Gegenwärtig kommen in der Regel diese drei Komponenten zum Einsatz. Dies führt dementsprechend zu einem großen Aufwand für Administratoren, die komplexe Backup-Infrastruktur zu kontrollieren. Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Fehler unentdeckt bleiben.

Fehlerfreie Backups: Eine Notwendigkeit

IT-Infrastrukturen sind lebendige Systeme und im ständigen Wandel. Aus vielen Servern, Datenbanken und Anwendungen bestehend, müssen in solchen Umgebungen häufig Updates und Patches durchgeführt werden. Hierbei treten jedoch nicht selten technische Fehler oder Konfigurationsfehler auf, welche wiederum zu fehlerhaften Backups führen können. Administratoren fehlt die Zeit, sich jeden Fehler einzeln anzusehen. Gleichzeitig liefern automatisierte Backup-Tools nur geringe Details zur Behebung des Problems. Genauso verhält es sich bei den sogenannten „False Positives“. Backups, die eigentlich vollständig sind, werden fälschlicherweise als fehlerhaft angezeigt. Auch hier müssen Administratoren unnötig viel Zeit aufbringen, diese zu kontrollieren.

Fehlender Überblick beim Reporting

Eine weitere Herausforderung für Administratoren stellt die Anzahl der sich im Einsatz befindenden Backup-Tools dar. Nicht selten nutzen Unternehmen verschiedene Tools, teilweise auch von unterschiedlichen Herstellern. Denn nicht jedes Tool ist dafür geeignet, sämtliche Unternehmensdaten zu sichern, da Hersteller von Backup-Software Programme mit verschiedenen, sich ergänzenden Funktionen anbieten. Somit kommen häufig drei bis vier Backup-Tools zum Einsatz, um die gesamte Backup-Infrastruktur abdecken zu können. Müssen jedoch Reports erstell werden, wie zum Beispiel für ein anstehendes Audit, haben es Administratoren mit einer komplizierten Lage zu tun. Die Backup-Tools liefern zwar meistens die gewünschten Reports, jedoch können diese herstellerbedingt nicht zusammengefasst werden. Die Folge: Admins erhalten gleich mehrere Reports zu den verschiedenen Bereichen der Backup-Umgebung. Für Admins bedeutet dies ein verminderter Überblick – Fehler können leichter übersehen werden – und für Auditoren wird die Prüfung unnötig komplizierter.

Automatisierung ist die Zukunft

Um den Herausforderungen begegnen zu können, müssen Administratoren Hilfsmittel heranziehen. Ihnen fehlen Kapazitäten und die nötige Zeit. Gleichzeitig sind die Erwartungen an eine fehlerfreie Datensicherung enorm hoch. Abhilfe leisten an dieser Stelle hochautomatisierte Backup-Monitoring- und -Reporting-Lösungen, welche sämtliche Daten aus allen sich im Einsatz befindenden Backup-Tools registrieren und überwachen. Sämtliche Backups, Server und Devices der Umgebung können auf diese Weise vollumfänglich mit dem Blick von außen kontrolliert werden. Einerseits werden auf diese Weise durch das Monitoring gefundene Fehler effizient bereinigt, andererseits ergibt sich beim Reporting nicht das Problem der multiplen Reports. Denn solch ein Tool generiert einen vollständigen Report, der die Daten von allen eingesetzten Backup-Tools beinhaltet. Im Fall eines Audits kann somit ein dafür zugeschnittener Report per Knopfdruck zusammengefasst werden. Bestenfalls merkt der Prüfer gar nicht, dass unterschiedliche Backup-Tools gemeinsam reportet wurden. Mithilfe von hochautomatisierten Backup-Monitoring- und Reporting-Lösungen entfallen folglich für Administratoren viele manuelle Tätigkeiten, der Zeitaufwand sowie der generelle Kapazitätsaufwand reduziert sich. Durch fehlerfreie Backups und Restores erlangen sie die Kontrolle über die Backup-Infrastruktur zurück und bekommen die Möglichkeit, sich wichtigen Aufgaben zu widmen.

*Björn Albers ist Senior Systemberater bei der Schmitz RZ Consult GmbH, Entwickler für BACKUP EAGLE sowie Berater für Backup-Strategien im IBM Spectrum Protect/Veeam/Dell EMC NetWorker-Umfeld.


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