Ferdinand Porsche FernFH : Vergangene Woche fanden Prüfungen und Vorlesungen, die normalerweise vor Ort abgehalten werden, online statt. Für die Studierenden sowie Lehrenden der Studiengänge Wirtschaftsinformatik Bachelor und Master trotz Distance Learning-Routine eine Premiere mit neuen Herausforderungen. [...]
„Es kam zu keinen technischen Problemen und die Vortragenden waren gut vorbereitet“, resümiert Anna Kastner. Die Studentin des Bachelorstudiengangs Wirtschaftsinformatik an der Ferdinand Porsche FernFH war vergangene Woche bei einer Premiere dabei: Die Präsenzveranstaltungen und Prüfungen für rund 300 Studierende, die normalerweise an der FernFH in Wiener Neustadt stattfinden, wurden aufgrund der Coronavirus-Situation online durchgeführt. Für den reibungslosen Ablauf sorgten die Teams der Studiengänge Wirtschaftsinformatik Bachelor und Master sowie des E-Learnings. „Durch die Nutzung der uns zur Verfügung stehenden Tools wurden die Vorlesungen zum Teil sogar interaktiv gestaltet“, ist die Studentin begeistert. Trotz alldem habe ihr aber der persönliche Kontakt zu den Studienkollegen und Lehrenden gefehlt, gibt Anna Kastner zu. Die Prüfungssituation bezeichnet sie als „Neuland“, damit müsse man erst vertraut werden.
Die Prüfungen waren als Open Book-Tests konzipiert, das heißt, die Studierenden durften Hilfsmittel verwenden. Diese Situation erfordere eine andere Vorbereitung für die Lehrenden und Studierenden als gewöhnlich, sagt Martin Staudinger, Studiengangsleiter Wirtschaftsinformatik Bachelor: „Den Studierenden sollte im Vorhinein klar sein, dass es nicht darum geht, etwas auswendig zu lernen. Sie sollten sich zum Beispiel beim Lernen bereits vorstellen, wie es ist, wenn sie den Inhalt in der Praxis anwenden.“ Die Fragen seien dann auch dementsprechend konzipiert, sodass die Prüfer an den Antworten erkennen, ob die Studierenden den Stoff verstanden haben. Natürlich wisse man als Prüfer oder Prüferin, dass Hilfsmittel verwendet werden, betont Peter Völkl, aber: „Wenn die Prüfung gut designt ist, geht es sich eigentlich nicht aus, dass man nebenbei viel nachrecherchiert oder nachliest“, so der Studiengangsleiter Wirtschaftsinformatik Master.
Die Prüfungen wurden vergangene Woche über das Lernmanagementsystem „Moodle“ durchgeführt, hier gab es zwei Optionen: Einerseits einen Online Test, andererseits einen Paper-Pencil-Test. Bei Letzterem schreiben die Studierenden ihre Antworten entweder auf dem ausgedruckten Prüfungsfragebogen oder auf ein eigenes Blatt Papier nieder und geben dann alles eingescannt oder abfotografiert ab.
Es war eine neue und auch herausfordernde Prüfungssituation für alle Beteiligten, sind sich die Studentin sowie die Studiengangsleiter einig. Zum Beispiel verzeiht das System nicht, wenn man eine Minute verspätet abgeben will. Für mögliche technische Probleme wurde die telefonische Erreichbarkeit der Studiengänge sichergestellt. Im Notfall war es beispielsweise möglich, die Abgaben nach Rücksprache per Mail zu senden.
Routiniers in der Online-Lehre
Neben den Prüfungen fanden vergangene Woche auch die Vorlesungen, die in der Regel vor Ort am FernFH Campus durchgeführt werden, online statt. Dies war für die Lehrenden und Studierenden an der FernFH im Vergleich zu den Prüfungen aber keine große Umstellung, da sie es gewohnt sind, in den zwei Fernlehrphasen pro Semester zwischen den Präsenztagen im virtuellen Raum zu studieren bzw. zu lehren. Die Vorlesungen wurden via „MS Teams“ oder via „Skype“ abgehalten.
Die Studiengänge und Lehrgänge an der FernFH sind nach dem Blended Learning Prinzip konzipiert: Fernlehrphasen sind im Normalfall kombiniert mit wenigen Präsenztagen (drei Mal zwei Tage pro Semester). Der Online Campus ist rund um die Uhr zugänglich, hier finden die Studierenden alle Lernunterlagen sowie Foren zum Austausch mit Kollegen und/oder Lehrenden. Die FernFH führt seit 2007 Distance Learning durch. Im Sommersemester wurde aufgrund der Coronavirus-Situation der gesamte Lehrbetrieb auf online umgestellt.
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