Fertigkeiten im Umgang mit Daten wichtiger als Zweisprachigkeit

Studie von Alteryx zeigt, dass Unternehmen in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Dänemark und den Niederlanden bei neuen Mitarbeitern noch vor anderen Fähigkeiten vor allem auf Fertigkeiten im Umgang mit Daten setzen. [...]

Daten- und Analysefertigkeiten könnten für den unternehmerischen Erfolg wichtiger sein als Banchenerfahrung, Managementkenntnisse oder eine Zweitsprache, wie neue Untersuchungsergebnisse von Alteryx zeigen.
Der von der führenden Plattform für Self-Service Data Analytics in Auftrag gegebene Business Grammar-Bericht befragte über 500 europäische Geschäftsführer und kam zu dem Schluss, dass beinahe ein Drittel (30 Prozent) von ihnen Daten- und Analysefertigkeiten als die wichtigste Kompetenz potenzieller zukünftiger Mitarbeiter ansehen. Mit 37 Prozent misst Frankreich den als unerlässlich eingestuften Daten- und Analysefertigkeiten neuer Mitarbeiter die größte Bedeutung zu. Für 59 Prozent der europäischen Geschäftsführer zählen Daten- und Analysefertigkeiten zu den beiden wichtigsten Kompetenzen neuer Mitarbeiter, verglichen mit lediglich 28 Prozent für Mehrsprachigkeit.

Von der IT-Abteilung zu den Geschäftskunden
Die Alteryx-Untersuchungsergebnisse zeigten, dass sich die Bedeutungsverlagerung hin zu Daten- und Analysefertigkeiten auch in der Art und Weise niederschlägt, wie Unternehmen Daten verwalten und mit diesen interagieren. Die Studie, die zu dem Schluss kam, dass Daten nicht mehr länger nur der IT-Abteilung oder technischen Fachleuten überlassen werden sollten, zeigte zudem, dass lediglich 15 Prozent der europäischen Geschäftsführer die Datenanalyse einem IT- oder einem zentral arbeitenden Business-Intelligence-Team anvertrauen, während 29 Prozent angaben, dass sie Fachabteilungen Self-Service-Analysetools zur Verfügung stellen. Großbritannien bildet die Speerspitze wenn es um diese Kompetenzübertragung an Fachabteilungen geht: Gegenwärtig nutzt bereits ein Drittel der Unternehmen (34 Prozent) derartige Analyseinstrumente in Eigenregie. Bei der erweiterten Analyse weisen Frankreich und Deutschland gegenüber dem restlichen Teilnehmerfeld einen deutlichen Vorsprung auf, nutzen doch bereits die Hälfte der Unternehmen beider Länder (47 Prozent bzw. 46 Prozent) diese Möglichkeit.

Die Datenanalyse gilt bereits jetzt als derart unabdingbar für den Geschäftserfolg, dass sich 80 Prozent der befragten europäischen Geschäftsführer rückhaltlos dafür aussprechen, diese als Pflichtfach in sämtliche MBA-Studienprogramme aufzunehmen. Insbesondere in den Niederlanden und in Deutschland befürworteten 88 Prozent bzw. 87 Prozent der Befragten diesen Ansatz unmissverständlich.

„Unseren Ergebnissen zufolge wären europäische Geschäftsführer dazu bereit, datenkompetenten Mitarbeitern gegenüber Datenlaien ein bis zu 36 Prozent höheres Gehalt zu zahlen“, sagte Stuart Wilson, VP von EMEA Alteryx. „Diese veränderte Einstellung, die in modernen Vorstandsetagen immer salonfähiger wird, spiegelt die Bedeutung von Datenkenntnissen sowie den Stellenwert leistungsfähiger und für Fachabteilungen verfügbarer Analysewerkzeuge. Es wäre daher sinnvoll, alle Wirtschaftsanalytiker mit einem Eigenregie-Instrumentarium auszustatten, welches die Gewichtung ihrer eigenen Daten erlaubt.“

Datenentscheidungen optimieren

Entscheidungen hinsichtlich der Betreuung von Daten werden in Unternehmen immer weniger monopolistisch gefällt. Insgesamt besrichteten 42 Prozent der Befragten, dass Entscheidungen über Datenzugriff, -integration und -analyse nach wie vor beim IT-Team liegen, während 30 Prozent angaben, dass es sich dabei um den eindeutigen Aufgabenbereich der Abteilungsleiter handle und 25 Prozent diese Verantwortung der Führungsebene zuerkannten. Darüber hinaus waren 67 Prozent der Befragten der Meinung, dass es im Laufe des letzten Jahres einfacher geworden ist, an die für Entscheidungsfindungen notwendigen Daten heranzukommen.
Beinahe ein Drittel (31 Prozent) der niederländischen Unternehmen überlässt Entscheidungen hinsichtlich Datenzugang, -integration und -analyse der Führungsebene, wohingegen nur 15 Prozent der französischen Firmen ebenso vorgehen. Den Aussagen von 51 Prozent der Befragten gemäß haben in Frankreich was Entscheidungen zu Datenmanagement und -analyse anbelangt nach wie vor die IT-Teams das Heft in der Hand, verglichen mit 31 Prozent in Dänemark. In diesem nordeuropäischen Land sind es vor allem die Abteilungsleiter, welche derartige Entscheidungen treffen und sich in 40 Prozent der Fälle durchsetzen, verglichen mit lediglich 24 Prozent der Abteilungsleiter in GB.

„Der Großteil der Unternehmen überlässt die analysebasierte Entscheidungsfindung noch immer der IT-Abteilung oder dem Team für Business Intelligence, doch ändern sich die Dinge bereits. Europäische Geschäftsführer fordern beweglichere und flexiblere Einsichten. Unternehmen können die analytische Geschwindigkeit und Qualität steigern, indem sie einem ‚Eigenregie-Ansatz‘ folgen und Self-Service-Analysetools zur Verfügung stellen“, wie Wilson erklärte.

Verbleibende Herausforderungen
Die Forschungsergebnisse zeigen, dass für Unternehmen im Umfeld der Datenanalyse auch weiterhin zahlreiche Herausforderungen bestehen. In Bezug auf entscheidungsdienliche Daten sind für 41 Prozent der Befragten unvollständige Daten das größte Problem (Dies trifft vor allem auf Deutschland zu, wo 53 Prozent unvollständige Daten als das größte Hindernis anführen.) In knapp der Hälfte aller Fälle (48 Prozent) müssen Daten, die aus anderen Abteilungen oder Geschäftsbereichen stammen, geläutert, repariert oder neu organisiert werden, bevor sie zur Analyse verwendet werden können. Dies gilt vor allem in den Niederlanden, wo dieser Umstand in 54 Prozent der Fälle ein Problem darstellt.

Nur ein Viertel (26 Prozent) aller europäischen Geschäftsführer berichtet, dass ihre Teams an einem einzigen Ort über alle erforderlichen Daten verfügen, wobei beinahe die Hälfte (46 Prozent) angibt, Daten aus mehr als fünf separaten Quellen zur Entscheidungsfindung heranzuziehen. Weniger als ein Drittel der befragten dänischen Teams (30 Prozent) nutzt fünf oder mehr Datenquellen für ihre Analysen, verglichen mit 56 Prozent der französischen und 51 Prozent der niederländischen Mannschaften.


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