Fertigungsindustrie im Visier der Cyberkriminellen

50 Prozent der befragten produzierenden Unternehmen berichten in einer Kaspersky-Studien von Cybersicherheitsvorfällen mit geschäftsschädigender Wirkung. In 28 Prozent der Fälle hinterließen die Angreifer dabei keine Spuren. [...]

Nur die Hälfte (55,3 Prozent) der befragte Unternehmen sieht sich in der Lage, mögliche Cyberattacken an den Grenzen (Perimetern) des eigenen Netzwerks effektiv zu stoppen. Gerade in der Fertigungsindustrie ist das eine große Gefahr, da sich die Netzwerkperimeter nicht mehr ausschließlich in der Büroumgebung, sondern auch über kritische Infrastrukturbereiche wie Produktionsanlagen erstrecken. (c) ©sdecoret - stock.adobe.com
Nur die Hälfte (55,3 Prozent) der befragte Unternehmen sieht sich in der Lage, mögliche Cyberattacken an den Grenzen (Perimetern) des eigenen Netzwerks effektiv zu stoppen. Gerade in der Fertigungsindustrie ist das eine große Gefahr, da sich die Netzwerkperimeter nicht mehr ausschließlich in der Büroumgebung, sondern auch über kritische Infrastrukturbereiche wie Produktionsanlagen erstrecken. (c) ©sdecoret - stock.adobe.com

Im Laufe der vergangenen 24 Monate hatte jedes zweite europäische Unternehmen (52,6 Prozent) aus den Bereichen Produktion und Supply Chain aufgrund eines Cybersicherheitsvorfalls negative Auswirkungen zu beklagen. Die häufigsten Schäden sind dabei Störung der Geschäftstätigkeit (28,1 Prozent), Probleme mit der Datenintegrität (17,5 Prozent) und Datenverlust (14,2 Prozent). Bei jedem fünften im Produktionsumfeld tätigen Unternehmen (20,2 Prozent) stieg die Anzahl festgestellter Cyberattacken innerhalb eines Jahres an – bei 45,3 Prozent blieb sie unverändert. Diese Ergebnisse gehen aus einer aktuellen Studie von Kaspersky Lab hervor.

Nur die Hälfte (55,3 Prozent) der Unternehmen sieht sich in der Lage, mögliche Cyberattacken an den Grenzen (Perimetern) des eigenen Netzwerks effektiv zu stoppen. Gerade in der Fertigungsindustrie und der damit verbundenen Lieferkette ist das eine große Gefahr, da sich die Netzwerkperimeter nicht mehr ausschließlich in der Büroumgebung, sondern auch über kritische Infrastrukturbereiche wie Produktionsanlagen erstrecken. Zudem erweist sich die Aufklärung der Angriffe zunehmend als schwierig: In 28,2 Prozent der Fälle hinterließen die Angreifer bei den befragten Unternehmen keinerlei Spuren, die auf ihre Identität deuten, was die Aufklärung erschwert.

„Kommt es zu einem Cybersicherheitsvorfall, spielt der Faktor Zeit eine entscheidende Rolle. Je schneller ein Datenleck gestopft oder eine Produktionsstraße wiederhergestellt wird, desto geringer fallen die Verluste aus“, erklärt Milos Hrncar, General Manager DACH bei Kaspersky Lab. „Aktuell bemerken drei von vier Unternehmen (71,8 Prozent) aus der Fertigungsindustrie eine Cyberattacke innerhalb der ersten acht Stunden. Das ist ein wirklich gutes Ergebnis. Wenn man sich vergegenwärtigt, dass im Enterprise-Bereich die Folgekosten bei zeitnaher Entdeckung eines IT-Vorfalls durchschnittlich bei 456.000 US-Dollar liegen und bei einer Woche Untätigkeit die Kosten auf 1,2 Millionen US-Dollar ansteigen, sieht man, wie wichtig eine schnelle Vorfallreaktion ist“, ergänzt Hrncar.

Kritische Infrastruktur verstärkt im Visier

Kaspersky Lab zeigt in einer aktuellen Mini-Video-Serie, wie erpressbar ein Flughafen nach einer Ransomware-Infizierung ist und illustriert – vereinfacht für Nichtsicherheitsexperten dargestellt –, wie das Global Research und Analysis Team von Kaspersky Lab dabei hilft, die IT-Systeme des Flughafens wiederherzustellen. Ähnlich der Fertigungsindustrie ist ein Flughafen darauf angewiesen, dass alle Abläufe reibungslos funktionieren. Hierbei spielt es keine Rolle, wer hinter den Angriffen stecken könnte; es gilt, schnellstmöglich gestörte Prozesse wiederherzustellen, Daten zu entschlüsseln – auch wenn 82,2 Prozent der befragten Unternehmen aus dem Bereich Produktion und Supply Chain laut der Kaspersky-Studie gerne wissen würden, wer hinter der Attacke steckt.


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