Fertigungsindustrie vielen Bedrohungen ausgesetzt

Veraltete und nicht mehr unterstützte Betriebstechnik (Operational Technology – OT) stellt eine erhebliche Schwachstelle dar und ist einer zunehmenden Bedrohung durch Angriffe von Nationalstaaten ausgesetzt. Zu diesem Schluss kommt die "Manufacturing Cybersecurity Study" von BlackBerry. [...]

Im Rahmen der Hannover Messe 2023 hat BlackBerry seine Manufacturing Cybersecurity Study veröffentlicht. (c) Pixabay/gumigasuki

Wie die Studie zeigt, erwarten 44 Prozent der befragten IT-Entscheider aus der Fertigungsindustrie in Deutschland im Jahr 2023 ein erhöhtes Risiko von Cyberangriffen. Mehr als drei Viertel (78 Prozent) befürchten Angriffe von Nationalstaaten auf die Branche. Weitere 72 Prozent sind besorgt, dass ausländische Regierungen ihre Anlagen ausspionieren. Gleichzeitig gilt die OT-Infrastruktur für 71 Prozent als schwer zu verteidigen.

„Weltweit stehen Fertigungsunternehmen unruhige Zeiten bevor. Nationalstaaten verstärken ihre Überwachung. Das Risiko von Cyberangriffen ist hoch und steigt weiter. Zudem beeinträchtigt die OT-Umgebung in den Unternehmen die IT-Sicherheit. Sie ist größtenteils veraltet und schwer zu verteidigen. Seit dem vergangenen Jahr haben drei Cybersecurity-Trends erhebliche Auswirkungen auf OT- und IoT-Infrastrukturen: Ransomware-Angriffe, Phishing-Angriffe und Software-Schwachstellen von Drittanbietern“, erklärt Shishir Singh, Chief Technology Officer, Cybersecurity bei BlackBerry.

Shishir Singh ergänzt: „Der Bedarf an mehr Cybersicherheit behindert heute oft den Fortschritt in der Brache. Denn Manager in Unternehmen, die alternde Hardware und Betriebssysteme nutzen, stehen vor einer großen Herausforderung. Sie müssen im Rahmen jeder Modernisierung über alle alten und neuen Endpunkte hinweg für Sicherheit sorgen. Diese Umgebungen mit veralteten und isolierten Lösungen zu schützen, stellt in der Tat eine schwierige Aufgabe dar. Doch mit der richtigen Unterstützung schaffen Unternehmen die Umsetzung. Eine moderne und betriebssystemunabhängige Lösung kann den Schutz auf jeden in Frage kommenden Endpunkt ausdehnen, um das Risiko in der gesamten Infrastruktur von Fertigungsunternehmen zu schließen.“

Größte Gefahren und ihre Auswirkungen

Laut der Studie von BlackBerry sehen IT-Entscheider von deutschen Fertigungsunternehmen in bösartigen Malware-Angriffen aktuell die größte Gefahr (63 Prozent). Danach folgen Phishing-Angriffe (50 Prozent) und der unbefugte Zugriff durch nicht böswillige Insider (50 Prozent). Das deutet eventuell daraufhin, dass Unternehmen vor allem Angriffe von Nationalstaaten befürchten, die Störungen und ungeplante Ausfallzeiten verursachen wollen. Dementsprechend bereiten ihnen Angriffe, die zur Erpressung von Lösegeld dienen, weniger Sorgen.

Außerdem schätzen 56 Prozent der IT-Entscheider in Deutschland die Kosten eines erfolgreichen Cyberangriffs auf 250.000 US-Dollar oder weniger. Weltweit gehen 47 Prozent der Befragten davon aus, dass Ausfallzeiten nur ein Zehntel dieser Kosten ausmachen. Weitere 63 Prozent rechnen nach einem IT-Sicherheitsvorfall mit einem Verlust von Kunden und für 59 Prozent beeinträchtigt er die Beziehungen zu Lieferanten. Doch die Kosten für ungeplante Ausfallzeiten steigen aufgrund der weltweiten Inflation und der höheren Auslastung der Produktionsanlagen immer weiter. Daher steht die Einschätzung der IT-Entscheider bei der Kostenfrage im Gegensatz zur Realität. In einem kürzlich veröffentlichten Bericht werden die tatsächlichen Durchschnittskosten eines erfolgreichen Cyberangriffs in der Fertigungsindustrie mit 4,24 Millionen US-Dollar um mehr als das 16-fache höher geschätzt.

Die Tolly Group, ein weltweit anerkanntes, unabhängiges Testlabor, hat vor kurzem die Ergebnisse eines Vergleichstests veröffentlicht, der belegt, dass die auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Plattform zum Schutz von Endpunkten (EPP) von BlackBerry besser abschneidet als die der Konkurrenz. Der vollständige Bericht dazu findet sich hier.


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