Je größer das Unternehmen, desto wichtiger, dass alle unter Digitalisierung das Gleiche verstehen und über solides Basiswissen verfügen. Das von der High Performance Metals Division der voestalpine und dem Institut Industrial Management der FH JOANNEUM als akademischer Partner entwickelte „Digital Ambassador Qualification Program“ soll entsprechende Kompetenzen schaffen. [...]
Mit 14.400 Mitarbeitern und über 160 weltweiten Standorten ist die High Performance Metals Division des voestalpine-Konzerns ein globaler Player am Markt für High-Tech-Werkstoffe und Produkte mit höchsten Qualitätsansprüchen, etwa für die internationale Werkzeugbau-, Luftfahrt- oder Öl- und Gasindustrie. Das „Digital Ambassador Qualification Program“ am Standort Kapfenberg des Unternehmens ist in vier kulturell-organisationalen sowie vier technischen Modulen aufgebaut und wurde in Kooperation mit dem Institut Industrial Management der FH JOANNEUM als wissenschaftlichen Partner entwickelt. Institutsleiter für Industrial Management Martin Tschandl erklärt: „Im Rahmen des Programms werden die Themen Digitalisierung und Industrie 4.0 mit digitalen Botschaftern forciert und standardisiert, um gemeinsam einen stärkeren Impact zu haben. Es handelt sich sozusagen um ein Management-Qualifizierungsprogramm zur digitalen Transformation!“
Hohe Erwartungshaltung vom Vorstand der voestalpine
Im konkreten Fall der voestalpine sind die Digital Ambassadors meist Entscheidungsträger in den unterschiedlichen Regionen des Konzerns, die eng mit den Kern- und Supportprozessen verbunden sind, aber auch Mitarbeiter mit stärkerer Affinität zur Digitalisierung. Franz Rotter, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Leiter der High Performance Metals Division, sieht das Programm als Zugpferd für den internen digitalen Wandel: „Die Digital Academy ist ein wichtiges Projekt, um die Digitale Transformation nachhaltig in unserer High Performance Metals Division zu verankern. Mit unserem Partner FH JOANNEUM haben wir ein inhaltsreiches, spannendes Programm aus kulturellen und technischen Themen für unsere internationalen Teilnehmer zusammengestellt. Sie sind die Botschafter, die ihre Unternehmen, ihre Bereiche und ihre Kollegen bei der Digitalen Transformation begleiten.“
In vier Phasen zur Digital-Exzellenz
Ziel des Programms ist es, Mitarbeiter-Kompetenzen zur digitalen Transformation aufzubauen. Dazu werden vier Phasen durchlaufen, so Martin Tschandl: „In der Vorbereitung identifiziert das Digitalisierungsteam der High Performance Metals Division gemeinsam mit den Teilnehmern aktuelle Digitalisierungsthemen und Projekte in deren Umfeld und bildet virtuelle Teams mit vier bis fünf Programmteilnehmern. Danach finden zwei Tage des Kernprogramms im Digitalization Competence Center der voestalpine High Performance Metals und weitere drei Tage im Smart Production Lab statt, wobei Inhalte theoretisch fundiert und praktisch erprobt werden – inklusive täglicher Reflexionssitzungen. Im Zuge des Abschlussprojekts ist ein exakter Digitalisierungs-Projektvorschlag für das eigene Unternehmen zu erstellen. In der finalen Schlussphase erfolgt die Zertifizierung.“
Steirisches Know-how für digitales Durchstarten
„Das Institut Industrial Management der FH JOANNEUM hat das Programm mitentwickelt, weshalb drei Tage der fünftägigen Kernphase in Kapfenberg direkt im Smart Production Lab abgehalten werden. Wir nutzen so die moderne Infrastruktur unserer I4.0-Lehr- und Forschungsfabrik“, zeigt sich Martin Tschandl stolz. Weitere Vortragende sind Sabrina Romina Sorko, Prof. Barbara Mayer, Prof. Christian Bischof, Herbert Kohlbacher und Prof. Klaus Gebeshuber vom Schwesterinstitut Internet-Technologien- und Anwendungen. Zusammen leiten sie drei Module zu den Themen „Integrated Production – Datengenerierung“, „Integrated Production – Datennutzung“ und „Cybersecurity“.
Projektabschluss bis 2021 mit globaler Wirkung
„Nach den ersten beiden einwöchigen Durchläufen im Februar und Juli 2019 folgt ein Ausrollen auf hunderte weitere Führungskräfte der voestalpine in den nächsten zwei Jahren. Dabei kommen die Teilnehmer aus allen Regionen der Erde, zuletzt auch aus Süd- und Nordamerika sowie Asien extra nach Kapfenberg“, streicht Martin Tschandl die internationale Breitenwirkung des Leuchtturm-Projekts heraus.
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