Schwachstellen beim Informationsaustausch zwischen Kunden und Lieferanten können zu Überproduktion, hohen Lagerbeständen oder enormen Sondertransportkosten führen. Um die Qualität der Planung zu verbessern, entwickelt die FH St. Pölten im Projekt „InnoFit“ Forecastwerkzeuge, die sich die Vorteile neuartiger Informationstechnologien zu Nutze machen. [...]
Im Forschungsprojekt InnoFit, das von der FH St. Pölten gemeinsam mit der FH Oberösterreich und Unternehmenspartnern durchgeführt wird, sollen die Potenziale neuer Informationstechnologien wie „Software as a Service“ (SaaS) oder IoT genutzt werden, um Vorhersagen („Forecasts“) im Produktionsbereich zu verbessern. Zudem untersucht das Projekt den Einfluss von Forecastqualität bzw. Schwachstellen im Informationsaustausch auf die hierarchische Planung in Unternehmen.
Bewusstsein schaffen, Potenziale nutzen
„Themen wie Datendurchgängigkeit, verteilte Intelligenz, dezentrale Datenverfügbarkeit ‚on Demand‘ sowie generelle Mehrinformationen innerhalb und zwischen den Lieferketten können zur Verbesserung der gesamten Wertschöpfungskette beitragen. Besonders in Bezug auf den Forecastprozess werden diese Potenziale derzeit in der Praxis noch nicht genutzt“, erklärt Thomas Felberbauer, FH-Dozent und Projektleiter der FH St. Pölten.
„Vor allem die Planung der Produktion ist stark von der Qualität der Forecasts und auch deren laufenden Änderungen abhängig. Der erste Schritt ist hier ein Bewusstsein für den Einfluss der Forecasts auf die Unternehmensperformance zu schaffen. In weiterer Folge werden dann auch Verbesserungspotenziale aus dem Wissen über das Forecastverhalten transparent gemacht“, ergänzt Klaus Altendorfer, Projektleiter der FH Oberösterreich Campus Steyr.
Realitätsnahe Simulationsstudien
Um moderne Informationstechnologien der Industrie 4.0 für Forecasts einsetzen zu können, entwickelt das Projektteam aktuell innovative Visualisierungen, um das Kundenbestellverhalten zu analysieren und dieses später in mathematischen Modellen beschreibbar zu machen. In realitätsnahen Simulationsstudien wird danach das Verbesserungspotenzial dieser neuen Werkzeuge ermittelt. Anschließend finden die entwickelten Forecastwerkzeuge in Pilotprojekten bei den Unternehmenspartnern NKE Austria, ZF Steyr, MWS Hightec und Lecapell unter realen Bedingungen Anwendung.
Das aus Hagenberg stammende Forschungsunternehmen RISC Software ist mit ihrem Schwerpunkt Logistics Informatics als wissenschaftlicher und in späterer Folge auch als IT-Umsetzungspartner in das Projekt eingebunden.
Die Ergebnisse des Projekts sollen nach Projektabschluss in Form eines Leitfadens zur Forecast-Verbesserung für österreichische Unternehmen zur Verfügung gestellt werden.
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