FH St. Pölten, Siemens und Wels Strom entwickeln Warnsystem für IT-Angriffe auf Umspannwerke

Im Zuge der Einführung intelligenter Stromnetze (Stichwort: Smart Grid), werden die zugehörigen Automatisierungsnetze immer komplexer, wodurch sich auch neue Angriffsmöglichkeiten auf kritische Infrastrukturen ergeben. In einem Forschungsprojekt haben die Siemens AG Österreich, die Wels Strom GmbH und die Fachhochschule St. Pölten ein Warnsystem entwickelt. [...]

Das Malware-Labor der FH St. Pölten zum Entwickeln von Verfahren zur Abwehr gezielter IT-Angriffe auf Unternehmen und Infrastruktur.
Das Malware-Labor der FH St. Pölten zum Entwickeln von Verfahren zur Abwehr gezielter IT-Angriffe auf Unternehmen und Infrastruktur. (c) FH St. Pölten / Sebastian Schrittwieser

Umspannwerke und Ortsnetzstationen sind wesentliche Teile des Energieversorgungsnetzes und damit auch einer kritischen Infrastruktur. Der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien in diesen Anlagen ist mittlerweile Stand der Technik. „Dadurch ergibt sich ein beträchtliches Gefährdungspotential durch Cyber-Angriffe. Dies haben entsprechende Vorfälle in der jüngsten Vergangenheit bereits gezeigt“, sagt Paul Tavolato, Forscher am Institut für IT-Sicherheitsforschung der FH St. Pölten.

Tavolato hat deswegen gemeinsam mit Partnern der Siemens AG Österreich und Wels Strom GmbH ein Überwachungssystem für das Automatisierungsnetz in Umspannwerken erforscht und auf dessen Durchführbarkeit untersucht. 

FH-Prof. Paul Tavolato, FH-Dozent und Stellvertretender Studiengangsleiter Information Security (MA), Department Informatik und Security FH St. Pölten (c) FH St. Pölten / Foto Kraus

Mit künstlicher Intelligenz Angriffe erkennen

Das System erlernt mit Hilfe von Methoden der künstlichen Intelligenz das Normalverhalten des Datenverkehrs in einem Umspannwerk und nutzt dieses Wissen zur Überwachung des laufenden Betriebs. „Das System erkennt dann Abweichungen zum Normalbetrieb in Echtzeit und kann Alarm schlagen. Dadurch wird die Sicherheit des Kommunikationsnetzes im Umspannwerk erhöht“, erklärt Tavolato.

Auf Basis der Projektergebnisse will Siemens in weiterer Folge ein Warnsystem zur Produktreife entwickeln, um die Sicherheit der Energieversorgung zu verbessern.

Die Entwicklung erfolgte im Rahmen des Projekts Substation Security, das vom Österreichischen Klima- und Energiefonds im Rahmen des Programms Energieforschung gefördert wurde. Projektpartner waren die Siemens AG Österreich und Wels Strom GmbH. Weitere Information dazu findet sich auf der Website der FH- St. Pölten unter https://www.fhstp.ac.at/de/forschung/projekte/substation-security


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