Filesharer in armen Ländern laden eher HD-Filme

BitTorrent-Nutzer in ärmeren Ländern sind an großen Dateien wie HD-Filmen interessiert, während in reichen Regionen eher Musik geteilt wird, wie die Northwestern University und die Universitat Rovira i Virgili ermittelt haben. [...]

Dafür wurde das Filesharing-Verhalten von 10.000 anonymen Nutzern analysiert. Eine weitere Erkenntnis: Die meisten Filesharer spezialisieren sich auf bestimmte Arten von Inhalten, statt einfach wahllos alles von Büchern bis zu Filmen zu saugen.

Zwar ist bekannt, dass Australier wegen später Erstausstrahlungen oft Serien-Piraten werden, doch insgesamt sind Daten zu regionalen Filesharing-Gewohnheiten eher spärlich. Um das zu ändern, hat sich das Team Daten des an der Northwestern entwickelten BitTorrent-Plug-ins „Ono“ zunutze gemacht. Diese spiegeln wider, was 10.000 User in einem durchschnittlichen Monat geteilt haben. Dabei hat sich gezeigt, dass die allgemeine Lage in einem Land beeinflusst, was Nutzer teilen.

Sichtlich gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Wohlstand und den geteilten Inhalten, wobei Länder mit ähnlicher wirtschaftlicher Situation ähnliche Muster zeigen. So werden in Ländern mit geringerem Bruttoinlandsprodukt wie Spanien und Litauen vor allem große Dateien wie HD-Filme geteilt. In reichen Ländern dagegen ist es eher Musik.

„Menschen in einem Land zeigen eine Präferenz für bestimmten Content – Content, der aufgrund autoritärer Regierung oder minderwertiger Kommunikationsinfrastruktur nicht leicht verfügbar sein mag“, meint zudem Luís A. Nunes Amaral, Professor für Chemie- und Bioverfahrenstechnik an der Northwestern.

Im Rahmen der Studie haben die Forscher Inhalte je nach der Dateigröße in kleine Dateien, Musik, TV-Serien, Filme und Bücher unterteilt. Dabei hat sich gezeigt, dass mehr als die Hälfte der BitTorrent-Downloads von Nutzern auf ihre beiden bevorzugten Kategorien entfallen. Die User spezialisieren sich also auf bestimmte Inhalte. „Es war sehr interessant, die Aufteilung der User rein nach Content zu sehen“, meint Ono-Entwickler Fabián E. Bustamante. Nutzer tendieren dazu, nur mit anderen zu interagieren, die sich für die gleichen Inhalte interessieren. (pte)


Mehr Artikel

News

E-Government Benchmark Report 2024: Nutzerzentrierung bleibt der Schlüssel für Behördendienste in der EU

Grenzüberschreitende Nutzer stoßen immer noch auf zahlreiche Hindernisse, wenn sie E-Government-Dienste in Anspruch nehmen möchten. Behörden sollten daher an der Verbesserung der technologischen Infrastruktur arbeiten. Interoperabilität ist der Schlüssel zur Verbesserung dieser Dienste. Architektonische Bausteine wie die eID und eSignatur können leicht in die Behördenwebseiten integriert werden, sodass die Dienste in ganz Europa einheitlicher und unabhängig von Land und Dienstanbieter sind. […]

News

6 Voraussetzungen für den Einsatz von KI in der Produktion

Dank künstlicher Intelligenz können Industrieunternehmen effizienter und kostengünstiger produzieren, die Produktionsqualität erhöhen und Produktionsstörungen vermeiden. Um das volle Potenzial von KI auszuschöpfen, benötigen sie dafür geeignete IT-Infrastrukturen. Dell Technologies erklärt, was diese bieten müssen. […]

News

Hyperconverged Infrastructure: Wettbewerber positionieren Alternativen zu VMware

Kunden mit VMware-basierten HCI-Systemen im produktiven Einsatz haben im Grunde drei Möglichkeiten: Sie können in den sauren Apfel beißen, bei VMware bleiben und weiterhin die neuen höheren Preise zahlen, sie können zu einer anderen Appliance eines HCI-Anbieters mit einem integrierten Stack wechseln oder sie können zu einer alternativen Software-definierten Lösung wechseln. […]

News

Infineon IT-Services: Zwanzig Jahre Innovation und Exzellenz in Klagenfurt

Was 2004 mit 80 Mitarbeiter:innen in Klagenfurt angefangen hat, ist heute auf rund 460 Beschäftigte aus 31 verschiedenen Nationen gewachsen: Die Infineon Technologies IT-Services GmbH mit Hauptsitz in Klagenfurt. Sie verantwortet und betreibt weltweit alle wesentlichen IT-Funktionen im Infineon-Konzern. Heuer begeht der Klagenfurter Standort, an dem rund 300 der 460 Beschäftigten sitzen, sein 20-Jahre-Jubiläum. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*