Mündige und damit auch fordernde Verbraucher von heute wollen sowohl online als auch offline einkaufen und dabei die Vorzüge des Einkaufens im Geschäft mit den Bequemlichkeiten des Online-Shoppings verbinden. [...]
Das zeigt eine Befragung unter 1.152 Internetnutzern ab 14 Jahren, darunter 1.104 Online-Käufer, im Auftrag des Berliner Digitalverbands BITKOM.
Junge wollen Echtzeit-Infos
Produkte und Waren im Laden sehen und direkt an die Tür liefern lassen, ohne die Taschen nach Hause schleppen zu müssen – 46 Prozent aller Befragten würden sich einen solchen Service wünschen. Ebenfalls weit oben auf der Prioritätenliste steht WLAN im Geschäft beziehungsweise im Shopping-Center. Gut vier von zehn Befragten (43 Prozent) ist dieser Service wichtig. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es sogar 58 Prozent.
Schon die Information im Internet, ob ein Artikel im Ladengeschäft verfügbar ist, wäre für viele Kunden ein starker Besuchsimpuls. Mehr als jeder Dritte wünscht sich solche Art Echtzeit-Infos. Lediglich jeder sechste Befragte gibt an, keine digitalen Technologien im stationären Handel zu wollen. „Kunden besuchen immer wieder gerne bestimmte Geschäfte, weil sie dort neben der persönlichen Beratung passende Angebote in einer angenehmen Atmosphäre auch haptisch erfahren und testen können. Weil die Kunden das Beste aus beiden Welten wollen, fordern sie aber auch im Laden digitale Services“, sagt BITKOM-Handelsexpertin Julia Miosga.
Omnichannel-Ansatz sinnvoll
Die Herausforderungen für den Handel in der mehr und mehr digitalisierten Welt sind groß und bald ein entscheidendes Wettbewerbskriterium: „Stationäre Händler müssen für Internetnutzer spezielle Angebote bereithalten, um sie als Kunden zu gewinnen beziehungsweise auch in Zukunft zu halten. Dafür ist ein Omnichannel-Ansatz sinnvoll, also ein cleveres Zusammenspiel von stationärem Handel, digitalen Services und Online-Shop“, unterstreicht Miosga.
Ein weiteres Drittel ist laut der Studie Fan von Loyalitäts- beziehungsweise Bonusprogrammen, mit denen man per Handy Treuepunkte sammeln kann, wie etwa Payback, Shopkick oder 10 Stamps. Unter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 14 bis 29 Jahren sind es bereits 44 Prozent. Mehr als jeder Siebte würde beim Einkauf im Geschäft außerdem gerne auf Tablet-PCs in Umkleidekabinen zurückgreifen, über die man beispielsweise Kleidungsstücke aus dem Verkaufsraum anfordern kann. In der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen möchten dies auch hier schon beinahe doppelt so viele Kunden (30 Prozent).
17 Prozent wünschen sich die Anzeige von individuell zugeschnittenen Sonderangeboten per SMS oder WhatsApp im entsprechenden Shop oder in dessen Nähe. Gerade die jüngere Zielgruppe fordert diese Services ein. So sagt zum Beispiel auch schon jeder vierte 14- bis 29-Jährige, dass er gerne automatisch beim Verlassen des Ladens über das Smartphone, in dem die Kreditkarteninfos hinterlegt sind, zahlen wollen würde (Gesamt: 16 Prozent). Ebenfalls jeder Vierte (25 Prozent) in dieser Altersgruppe hätte gerne Virtual-Reality- oder Augmented-Reality-Brillen, um Gegenstände in das eigene Zuhause zu projizieren (insgesamt: 14 Prozent).
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