Finanzmarktaufsicht ermöglicht Video-Identifizierung von Kunden

Morgen tritt die Verordnung der FMA über die videogestützte Online-Identifikation von Kunden in Kraft. Damit ist auch österreichischen Finanzmarktteilnehmern wie etwa Banken, Versicherungen und Wertpapierfirmen die "Videoidentifizierung" gestattet, um die Identität von Kunden festzustellen und ihre Legitimation zu überprüfen. [...]

Auf der Basis des jüngst verabschiedeten Finanzmarkt-Geldwäschegesetzes definiert die Finanzmarktaufsicht (FMA) in der Online-Identifikationsverordnung (Online-IDV) Sicherungsmaßnahmen zur Verringerung der Risiken, die aus der physischen Abwesenheit des Kunden für die Identitätsfeststellung und -überprüfung resultieren.
Mehr Sicherheit in einem zunehmend digitalisierten Finanzsektor
Gemäß der Online-Identifikationsverordnung gelten folgende Voraussetzungen für die Videoidentifizierung:
• Das verpflichtete Unternehmen hat vom potenziellen Kunden und von seinem amtlichen Lichtbildausweis sogenannte Screenshots anzufertigen.
• Der potenzielle Kunde hat seinen amtlichen Lichtbildausweis vor der Kamera in einer Weise horizontal und vertikal zu kippen, dass die holographischen Sicherheitsmerkmale durch speziell geschulte Mitarbeiter überprüft werden können.
• Der Mitarbeiter hat zudem durch entsprechende Präsentation des amtlichen Lichtbildausweises vor der Kamera die Unversehrtheit und die Seriennummer des Dokuments zu überprüfen.
• Die Online-Identifikation ist seitens des verpflichteten Unternehmens in einem abgetrennten, mit einer Zugangskontrolle ausgestatteten Raum durchzuführen.
• Das Verfahren ist abzubrechen, wenn eine visuelle Überprüfung des potenziellen Kunden oder des amtlichen Lichtbildausweises nicht möglich ist oder wenn sich sonstige Unsicherheiten ergeben.
Mit der Online-Identifikationsverordnung trägt die FMA sowohl der zunehmenden Digitalisierung des Finanzsektors und dem Kundenwunsch, neue Geschäftsbeziehungen online einzugehen, als auch der gesetzlichen Notwendigkeit zur zweifelsfreien Identitätsfeststellung Rechnung.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*